Beide hätten außerordentliche Zivilcourage bewiesen, teilte die Liga mit. Sie hätten einen besonderen Beitrag zur Verwirklichung der Menschenrechte in Deutschland und der Europäischen Union geleistet.
Schmidt hatte im Juni 2004 als Kapitän des Schiffs "Cap Anamur" 37 Menschen gerettet, die auf dem Fluchtweg nach Europa vor der italienischen Küste in Seenot geraten waren. Dafür stand er gemeinsam mit dem Journalisten und damaligen Vorsitzenden des Hilfskomitees "Cap Anamur", Elias Bierdel, sowie seinem 1. Offizier, Vladimir Daschkewitsch, in Italien vor Gericht. Das Gericht hatte die drei Angeklagten nach dreijähriger Verfahrensdauer im Oktober dieses Jahres freigesprochen.
Verbrennungstod in Polizeigewahrsam
Die Liga für Menschenrechte würdigte den Geschäftsmann Bah, weil er seit dem qualvollen Verbrennungstod seines Freundes Oury Jalloh im Dessauer Polizeigewahrsam am 7. Januar 2005 für die Aufklärung der Todesumstände kämpfe. Dafür habe er gemeinsam mit anderen die Oury-Jalloh-Initiative gegründet. Gemeinsam mit ihr habe er die Einleitung eines Gerichtsverfahrens zur Aufklärung des Todes von Oury Jalloh im Polizeigewahrsam erreicht.
Zu den Rednern im Berliner Haus der Kulturen der Welt zählte auch Günter Wallraff. Der Autor forderte die Stadt Dessau-Roßlau auf, den Preisträger Mouctar Bah zum Ehrenbürger zu ernennen. Wallraff hatte Bah während der Dreharbeiten für seinen neuen Dokumentarfilm "Schwarz auf Weiß" über Rassismus kennengelernt.
Die undotierte und seit 1962 vergebene Ossietzky-Medaille ist geht auf den Friedensnobelpreisträger und Publizisten Carl von Ossietzky (1889-1938) zurück. Mit der Medaille wurden unter anderem schon Günter Grass, Friedrich Schorlemmer und Lea Rosh geehrt.