Christmette - der besondere Late-Night-Gottesdienst
Jeden Tag erklären wir in der Adventszeit einen Begriff rund um die besinnlichen Tage. Diesmal geht es um Christmette und Christnacht - besondere Gottesdienste am Heiligen Abend.
12.12.2009
Von Georg Klein

Mette leitet sich vom lateinischen "matutinus" ab, was mit "morgendlich" übersetzt werden kann. Das Feiern eines Gottesdienstes spät in der Nacht macht die Bedeutung, dass Gott in der Dunkelheit der Welt sich als Kind in der Krippe offenbart, besonders greifbar. Ebenso wie in der Weihnachtserzählung (Lukas 2) des Nachts die Hirten über ihre Herde wachen, soll auch die Gemeinde wachsam sein. Die Nachtwache erinnert symbolisch an die Wachsamkeit als eine Tugend des Christentums.

Christnacht vor Mitternacht, Christmette später

Vor allem in katholischen und süddeutschen Gemeinden wird die Mitternachtsmesse in der Weihnachtsnacht als Christmette bezeichnet. Es kommt vor, dass die Christmette nicht mehr deutlich von der Christnacht getrennt wird. Diese wird zwar im Verlauf des späteren Heiligen Abends gefeiert, aber immer vor Mitternacht. Die Christnacht ist eher in evangelisch geprägten Gegenden gebräuchlich, auch wenn sich beides immer mehr zu vermischen scheint.

Zu Reformationszeiten versuchte man mit der Verlegung der Christmette auf den Weihnachtsmorgen unordentliches Treiben zu vermeiden. Im Erzgebirge und in mittel- und süddeutschen Gemeinden ist noch heute ein Gottesdienst am frühen Weihnachtsmorgen Zentrum dieser festlichen Zeit. Im Mittelpunkt der meisten Gemeinden steht allerdings die Christvesper am Heiligen Abend oder der Festgottesdienst am Vormittag des ersten Weihnachtstages. Auch der Brauch der nächtlichen Christnacht findet in evangelischen Gemeinden immer größere Verbreitung.

 

Das Weihnachts-ABC im Überblick findet Ihr auf der rechten Seite.