„Die Jugendlichen sind unglaublich motiviert“
Für Regi Kültzer ist es das erste Engagement im ehrenamtlichen Bereich. Sie unterstützt seit dem 2. November dieses Jahres in der Dortmunder Paul-Gerhardt-Gemeinde eine Klasse mit 16- bis 17-jährigen Flüchtlingen beim Erlernen der deutschen Sprache. Ihre Beweggründe und Erfahrungen schildert sie im Interview.
11.12.2009
nrw.evangelisch.de / tig

Frau Kültzer, das ist Ihre erste ehrenamtliche Tätigkeit. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen und wie sind Sie auf diese Aufgabe aufmerksam geworden?

KÜLTZER Nachdem ich in den Vorruhestand getreten war, suchte ich eine neue Aufgabe. Zuvor habe ich in einer beschützenden Werkstatt in Dortmund mit geistig und körperlich behinderten Menschen gearbeitet und dort auch eine Schreib- und Lesegruppe geleitet. Den Tipp, dass in der Paul-Gerhardt-Gemeinde Ehrenamtliche für die Arbeit mit jugendlichen Flüchtlingen gesucht werden, erhielt ich von einer Freundin, die ebenfalls ehrenamtlich engagiert ist.

Es gibt ja viele Möglichkeiten sich ehrenamtlich einzubringen. Warum haben Sie sich gerade für die Sprachvermittlung entschieden?

KÜLTZER Ich liebe die deutsche Sprache. Und ich arbeite gern mit Menschen, die Freude am Erlernen unserer Sprache haben.

Und das ist hier der Fall?

KÜLTZER Ja! Die jungen Leute sind unglaublich motiviert. Sie sind stolz auf jeden noch so kleinen Fortschritt. Sie arbeiten konzentriert mit und wollen unbedingt etwas lernen. Zudem macht es Freude mit jungen Menschen zu arbeiten, sie zu fordern und zu unterstützen.

Abgesehen von den Schülern, die Ihnen ganz offensichtlich am Herzen liegen: Was motiviert Sie noch, um zweimal in der Woche hierher zu kommen?

KÜLTZER
Ganz eindeutig auch das Team, in dem ich in der Klasse mitarbeite. Hier sind alle mit viel Energie bei der Sache. Es gibt keine Einzelkämpfer. Wir bereiten den Förderunterricht gemeinsam vor, tauschen uns über die Vorgänge in der Klasse aus. Und als Ehrenamtliche erfahre ich große Unterstützung von den hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen.

Ehrenamtliche kann es eigentlich nie zu viele geben. Wie sieht es bei Ihnen aus?

KÜLTZER Zurzeit arbeiten wir immer zu zweit in der Klasse. Da das Bildungsniveau sehr unterschiedlich ist, ist es unser Ziel, auf drei Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter aufzustocken, um den Jugendlichen eine noch intensivere individuelle Förderung zu ermöglichen. Hierzu wünschen wir uns natürlich, dass noch mehr Menschen bereit sind, sich bei uns zu engagieren.