Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen der Störtebekerfilm "12 Meter ohne Kopf" und "Der Solist", ein Film über Journalismus und Obdachlosigkeit.

12 Meter ohne Kopf (Deutschland 2009)

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Der Film basiert auf der Geschichte des sagenumwobenen Freibeuters Klaus Störtebeker, der im 14. Jahrhundert die Nord- und Ostsee unsicher machte. Der Titel verweist auf die Legende, derzufolge Störtebeker es schaffte, nach seiner Enthauptung noch zwölf Meter ohne Kopf zu laufen – eine Leistung, die an die Forderung Störtebekes geknüpft war, all jene Gefährten vor der Enthauptung zu verschonen, an denen er kopflos vorüber schreitet. Sich an einen Stoff filmisch heranzuwagen, der faktisch so wenig abgesichert ist, bedingt zwangsweise Interpretation und Deutung. Genau das tun denn auch Sven Taddicken und sein Team. Von den Überlieferungen nahmen sie sich, was sie brauchten – den Kampf der Freibeuter gegen die "Pfeffersäcke" der Hanse, die Enthauptung in Hamburg – und inszenierten einen höchst unterhaltsamen Piratenfilm. Hübsch auch die anachronistisch eingesetzte Musik etwa von The Clash oder Johnny Cash; das flotte Erzähltempo, der Dialogwitz und die Spiellaune der Stars runden das Vergnügen ab.

Regie: Sven Taddicken. Buch: Matthias Pacht. Mit Ronald Zehrfeld, Matthias Schweighöfer, Oliver Bröcker, Hinnerk Schönemann, Jana Pallaske, Devid Striesow, Detlev Buck. 108 Min. FSK: o.A. (epd)


Der Solist (Großbritannien, USA, Frankreich 2009)

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In Zeiten des Online-Journalismus und des Bloggens hat es der klassische Printjournalismus schwer. Den Niedergang seiner Branche spürt auch Steve Lopez (Robert Downey Jr.), Redakteur der "L.A. Times". Äußerlich heruntergekommen, in zerknautschten Klamotten, mit müden Augen scheint Steve, wie das Blatt, für das er schreibt, die besten Zeiten längst hinter sich zu haben. Und doch ist er Journalist mit Leib und Seele. Eine gute Story ist ihm noch etwas wert. Auf diese stößt er, als er eines Tages zufällig einem Obdachlosen begegnet, der beseelt auf seiner alten Geige spielt und auf magische Weise die Kakophonie des Großstadtlebens in sanfte Harmonien verwandelt. Aus dieser Begegnung entwickelt Lopez eine berührende Kolumne um einen vielversprechenden Musikstudenten, der unter Schizophrenie leidet und zu einem Stadtstreicher geworden ist. Regisseur Joe Wright ("Abbitte ") zeichnet in "Der Solist " ein sensibles Porträt zweier Außenseiter, ohne dabei den Blick für das Obdachlosenmilieu und das Krankheitsbild des Künstlers zu verlieren. In den Hauptrollen brillieren Jamie Foxx und Robert Downey Jr.

Regie: Joe Wright. Buch: Susannah Grant (nach dem Buch von Steve Lopez). Mit Jamie Foxx, Robert Downey Jr., Catherine Keener, Tom Hollander. 117 Min. FSK: 12, ff. FBW: besonders wertvoll. (epd)

Küss den Frosch (USA 2009)

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New Orleans um die Jahrhundertwende: Die Kellnerin Tiana hat einen großen Traum, nämlich eines Tages ihr eigenes Restaurant zu besitzen. Obwohl sie gleich mehrere Jobs zu bewältigen hat, verliert sie dieses Ziel nie aus den Augen. Doch als eines Tages Prinz Naveen in der Stadt eintrifft, wird das Leben Tianas ganz schön durcheinander gewirbelt. Der Prinz lässt sich nämlich mit dem hinterhältigen Dr. Facilier ein, der ihn eines Tages in einen Frosch verwandelt. Durch einen Kuss von einer Prinzessin möchte der Prinz wieder zu einem Menschen werden. Doch so einfach wie im Märchen ist es nicht. Anstatt von einer Prinzessin wird der Frosch von der Kellnerin Tiana geküsst; und so verwandelt sich nicht der Frosch zurück in einen Prinzen, sondern das Mädchen in einen Frosch. Mit "Küss den Frosch" kehrt Disney zum traditionellen Zeichentrick zurück, der inzwischen fast ganz von der Computeranimation verdrängt wurde. Dabei schafft der Film auf sympathische Art und mit viel Witz den Spagat zwischen Tradition und Moderne.

Regie und Buch: John Musker, John Clements. 97 Min. FSK: o.Al. FBW: besonders wertvoll. (epd)


Zombieland (USA 2009)

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Eine tödliche Epidemie hat die Menschheit in willenlose Kannibalen verwandelt. Und in dieser apokalyptischen Welt kommt es darauf an, sich an praktische Überlebensregeln zu halten. Eine davon, "spiele niemals den Helden", ist das Motto des jungen Columbus, eines neurotischen Einzelgängers, dessen Welt bereits vor der tödlichen Epidemie aus lauter Zombies bestand. An seiner Seite finden sich bald Tallahassee, ein im Gegensatz zu Columbus knallharter Typ, der vor gar nichts Angst hat, sowie die Halbschwestern Wichita und Little Rock, die sich mit Trickbetrügereien über Wasser halten. Gemeinsam haben sie ein Ziel: sich durch das Zombieland zu einem Vergnügungspark zu kämpfen, einem sagenumwobenen Ort, der die einzige Chance zum Überleben bietet. Kein unbedingt origineller, dafür aber höchst anspielungsreicher Film, der das Genre des Zombiefilms mit vielen abstrusen Ideen und irrwitzigen Gags anreichert.

Regie: Ruben Fleischer. Buch: Rhett Reese, Paul Wernick, Sheldon Turner. Mit Woody Harrelson, Jesse Eisenberg, Emma Stone, Abigail Breslin, Bill Murray, Derek Graf. 87 Min. FSK: 12, ff. (epd)