Der Arzt der Justizvollzugsanstalt habe Demjanjuk für transportunfähig erklärt, sagte der Kammervorsitzende. Der Angeklagte wurde deshalb am dritten Prozesstag nicht aus der Untersuchungshaft ins Gerichtsgebäude gebracht. Der Prozess soll am 21. Dezember fortgesetzt werden.
[linkbox:nid=7705;title=Reportage vom Prozessauftakt]
Demjanjuk soll 1943 im Vernichtungslager Sobibor im besetzten Polen bei der Ermordung von 27.900 Juden in den Gaskammern geholfen haben. Am Montag startete unter großer internationaler Beachtung der Prozess vor dem Münchener Landgericht. Am Dienstag wurde die Anklage verlesen, derzufolge der heute 89-jährige gebürtige Ukrainer als Kriegsgefangener mit den Deutschen kollaboriert und die SS bei ihrem Mordwerk in Sobibor unterstützt hat. Trotz Gelegenheit, sich zu äußern, schwieg der Angeklagte.
Eine Fortsetzung der Verhandlung im großen Saal der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim, in der auch früher schon einmal ein NS-Prozess geführt worden war, wurde bisher offenbar noch nicht in Betracht gezogen. Dies würde Demjanjuk die Transporte durch die Stadt ersparen.