Zentraler Bestandteil des Festaktes war der Dank an die Sponsoren und die vielen Spender der insgesamt 33 Millionen Euro teuren Sanierung, die 1983 mit dem 132 Meter hohen Turm der Hauptkirche begonnen hatte. Die Stifter Günter Powalla und seine im April verstorbene Frau Lieselotte, deren finanzielles Engagement eine zweistellige Millionensumme erreicht hatte, wurden vom Bürgermeister mit der Biermann-Ratjen-Medaille des Hamburger Senats geehrt. In beispielloser Weise hätten sie sich um den Michel und mit vielen anderen Projekten um ganz Hamburg verdient gemacht, sagte von Beust.
Hauptpastor Alexander Röder dankte auch der Kupferhütte "Aurubis", die das komplette Micheldach gespendet hatte, und der Hamburger Sparkasse, deren Hilfe "seit Jahrzehnten eine Erfolgsgeschichte" gewesen sei. Sein Dank gelte aber auch allen Handwerkern, Zulieferern und Speditionen. Auf der Baustelle der seit Jahresbeginn komplett gesperrten Kirche hatten über 400 Handwerker unter der Regie des Architekten Joachim Reinig und dem Bauleiter Gernot Schindler gearbeitet. Gottesdienste, Konzerte und Veranstaltungen hatten zehn Monate lang in der unterirdischen Krypta (= Gruftgewölbe) des Michel stattgefunden. Inklusive der Orgeln kostete die Sanierung des Innenraumes zuletzt 12,8 Millionen Euro.
Zum ersten Mal erklangen bei dem adventlichen Festakt auch die restaurierten und erneuerten Orgeln. Mit ihnen sei der Michel nun "in ein neues musikalisches Zeitalter" eingetreten, sagte Röder. Die große Steinmeyer-Orgel, die Marcussen-Konzertorgel und das neue Orgel-Fernwerk im Kirchendach verfügen insgesamt über 145 Register. Die Orgeln können von einem zentralen Spieltisch mit fünf Manualen (= Tastenreihen, von lat. manus: Hand) aus gespielt werden und gemeinsam erklingen. Die Töne des Fernwerks fallen dabei von oben "wie ein feiner Silberstrom" auf die Zuhörer herab.
epd