Städtchen in Norditalien verbietet islamische Burka
In dem norditalienischen Städtchen Varallo dürfen die islamischen Frauen künftig keine Gesichtsschleier mehr tragen. Dies erschwere die Identifizierung von Personen, hieß es zur Begründung.

Bürgermeister Gianluca Buonanno von der ausländerfeindlichen Lega Nord ließ das Verbot von Burka und Nikab auf Plakaten in Italienisch und Arabisch aushängen lassen. Frauen, die sich verhüllen, solle klar gemacht werden, dass "Personenidentifizierung" durch solche Schleier erschwert werde oder unmöglich sei, erklärt die piemontesische Gemeinde ihre wie Straßenverkehrsschilder entworfenen Plakate. Zudem stünden solche Gewohnheiten "gegen unsere Traditionen und Sicherheitsnormen". Welche Bußgelder die Trägerinnen drohen, war zunächst unklar. Einfache islamische Schleier bleiben aber erlaubt. Varallo hat rund 7.500 Einwohner.

Die Burka ist ein afghanischer Ganzkörperschleier, der auch das Gesicht verhüllt und um die Augenpartie nur ein Sichtfenster freilässt. In den Niederlanden wird derzeit diskutiert, ob Frauen, die wegen der Burka keinen Job finden, Arbeitslosengeld erhalten sollen. Der Nikab ist ein Gesichtsschleier, der vor allem in Ägypten verbreitet ist. Vor kurzem rief der Großscheich der al-Azhar Universität in Kairo, Mohammed Sajid Tantawi, Frauen auf, ihren Schleier zu entfernen. Dieser sei eine vorislamische Tradition, die mit der Religion nichts zu tun habe.

dpa/evangelisch.de