Kurrende - Wenn Schüler von Haus zu Haus ziehen
Jeden Tag erklären wir in der Adventszeit einen Begriff rund um die besinnlichen Tage. Heute geht es um die Kurrende, den an Weihnachten durch die Straßen ziehenden evangelischen Schülerchor.
24.11.2009
Von Georg Klein

Das Wort Kurrende kommt vom lateinischen "currere" (laufen). Bezeichnet werden damit Schülerchöre, die von einem Ort oder Haus zum nächsten ziehen und für ihren gesanglichen Vortrag Spenden sammeln. Ursprünglich wurden die Chöre von bedürftigen Schülern an protestantischen Schulen gebildet, meist unter der Leitung eines älteren Schülers, des sogenannten Präfekten. Die Laufchöre waren nicht nur zu Weihnachten, sondern zu allen möglichen Anlässen in den Gemeinden unterwegs, bekleidet mit kleinen Radmänteln und flachen Zylinderhüten.

In Deutschland hat sich diese Tradition in Thüringen und Sachsen bis heute gehalten, vor allem im Erzgebirge. Kurrendechöre gestalten dort die evangelischen Gottesdienste. Auch an vielen anderen Orten ist der Brauch noch verbreitet, hier und da ziehen zu Weihnachten und Ostern auch Posaunenchöre durch die Straßen. Im englischen Sprachraum ist die Tradition des Singens und Spendensammelns zur Weihnachtszeit bis heute ebenfalls weit verbreitet, was auch in zahlreichen Filmen seinen Niederschlag fand.

Das Weihnachts-ABC im Überblick findet Ihr auf der rechten Seite.