Familienunternehmen stützen deutsche Wirtschaft
Die Familienunternehmen bleiben das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Innerhalb von zwei Jahren haben sie ihre Mitarbeiterzahl im Durchschnitt um 2,2 Prozent erhöht, während Dax-Konzerne ihre Belegschaften verringerten.

"Familienunternehmen sind Jobmotor und wachsen auch in rezessiven Zeiten", sagte der Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, Brun-Hagen Hennerkes, am Montag in Stuttgart. Nach seiner Einschätzung werden die von Familien kontrollierten Betriebe auch die Wirtschaftskrise besser überstehen als viele an der Börse gelistete Firmen: Unternehmerische Werte und eine auf Langfristigkeit ausgelegte Strategie nannte der Stiftungsgründer als entscheidende Gründe. Außerdem hätten viele große Familienunternehmen starke Eigenkapitalquoten, um auch eine längere Durststrecke zu überstehen.

Zwischen den Jahren 2006 bis 2008 haben die 500 größten Betriebe, die von Familien kontrolliert werden, ihre Beschäftigtenzahlen durchschnittlich um 2,2 Prozent erhöht, teilte Hennerkes unter Berufung auf eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit. Bei den DAX-Konzernen sei im selben Zeitraum die Mitarbeiterzahl dagegen im Schnitt um 2,6 Prozent geschrumpft. Statistische Angaben zum laufenden Jahr legten Stiftung und Mannheimer ZEW nicht vor.

"Gerade international tätige Familienunternehmen nutzen die Chance der Globalisierung und tragen damit gleichzeitig zum Aufbau von Arbeitsplätzen im Inland bei", erklärte der Vorsitzende der Geschäftsführung des Reinigungsspezialisten Kärcher, Hartmut Jenner. "Wir planen mit geduldigem Kapital, das heißt, wir verzichten auf kurzfristige Wachstumsschübe. Wir wachsen organisch und nicht von Quartalsberichten und Wirtschaftsprognosen getriebenen Sprüngen", teilte der Chef der Alfred Kärcher GmbH & C. KG mit Sitz in Winnenden mit.

Nach ZEW-Definition sind 93 Prozent aller Firmen in Deutschland Familienunternehmen. Mehr als die Hälfte der Gesamtbeschäftigung (54 Prozent) und fast 50 Prozent des Gesamtumsatzes werden demnach von familienkontrollierten Firmen abgedeckt.

Die komplette Studie als PDF gibt es hier zum Download.

dpa