Nach einem Ausbruch des Vulkans Galeras im Südwesten Kolumbiens haben bis Sonntag fast 1.000 Menschen in Notunterkünften Zuflucht gesucht. Mindestens weitere 6.500 Menschen in unmittelbarer Nähe des 4.276 Meter hohen Vulkans weigerten sich jedoch trotz der höchsten Alarmstufe weiter, der dringenden Aufforderung der Behörden nachzukommen und ihre Häuser zu verlassen. "Zum jetzigen Zeitpunkt raten wir den Menschen in den Gemeinden in der Nähe des Vulkans, sich so schnell wie möglich in die bereitgestellten Notunterkünfte zu begeben", sagte Innenminister Miguel Ceballos.
Der Galeras, der nur neun Kilometer von der Provinzhauptstadt Pasto entfernt liegt, hatte am Freitagabend begonnen, Asche und Gase auszuwerfen. Insgesamt fünf Explosionen wurden registriert und in der Nähe des Gipfels waren Flammen zu sehen. Die Notunterkünfte befinden sich vor allem in Pasto, der Hauptstadt der Provinz Nariño an der Grenze zu Ecuador etwa 900 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Bogotá. Die Stadt mit 400.000 Einwohnern liegt nur neun Kilometer vom Vulkan entfernt. Der Regierungssekretär von Nariño, Fabio Trujillo, ließ auch einige Straßen in der Nähe des Vulkans sperren.
Katastrophenschützer sind besorgt
Die Bürger wurden aufgefordert, Mundschutz, Taschenlampen, batteriebetriebene Radios und Trinkwasser zurecht zu legen. Die Regierung in Bogotá äußerte sich besorgt über den Zustand des Vulkans. Es sei noch nie vorgekommen, dass der Vulkan wie in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal ausgebrochen sei, sagte die Leiterin des Katastrophenschutzamtes, Luz Amanda Pulido. Der Galeras war nach langer Zeit der Ruhe 2005 wieder aktiv geworden.
Für die Bewohner von Pasto ist der Galeras ein ständiger Begleiter, auf den die Menschen zwar stolz sind, vor dem sie aber auch ein wenig Angst haben. So wie Menschen anderer Städte oft einen Blick zum Himmel werfen, um zu sehen wie das Wetter ist, blicken die Bewohner von Pasto immer mal zu "ihrem" Vulkan, um sich zu vergewissern, dass er ruhig bleibt.