Kirchen mischen mit - vor allem mit Musik
Die evangelische Kirche leistet einen lebendigen Beitrag zur europäischen Kulturhauptstadt Ruhr im kommenden Jahr. Mit dem eigenen, kirchlichen Programm "evangelisch 2010" stärkt sie das Vorhaben Kulturhauptstadt, so der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, bei der Vorstellung von "evangelisch 2010".
04.11.2009
nrw.evangelisch.de / neu

"Kultur ist, was dem Leben dient, sie verbindet Menschen mit ihrer Geschichte, mit Traditionen, Spielräumen und Werten. Kirchen sind Kulturorte", mit diesen Worten begründet Präses Nikolaus Schneider das evangelische Programm zur KulturhauptstadtRuhr2010.

Mit Dietrich Bonhoeffer könne Kultur als "Spielraum der Freiheit" verstanden werden. Kultur lasse die Menschen Potenziale wahrnehmen für ein Leben in Selbstbestimmung, Solidarität, Kreativität und gesellschaftlicher Verantwortung. Außerdem würden die Menschen durch die Kirchen zu Kunst, Bildung und Musik inspiriert. Präses Schneider: "Deshalb beteiligen wir uns mit evangelischen Beiträgen an der Kulturhauptstadt."

Dabei werde das evangelische Programm "nachhaltige Impulse" schaffen. Alle Projekte gäben kräftige Anstöße für eine Weiterentwicklung. Allein an den landeskirchlichen Ankerprojekten zur Kulturhauptstadt Ruhr 2010 seien mehr als 10.000 Aktive beteiligt. Hinzu kämen Freiwillige aus den Kirchengemeinden, berichtete der Präses bei der Auftaktpressekonferenz für das Programm "evangelisch 2010".

Zum Beispiel "Die 10 Gebote"

"Die 10 Gebote" ist eines der großen Beiträge: Das Werk wird am 17. Januar in den Dortmunder Westfalenhallen aufgeführt. Der westfälische Präses Alfred Buß: "Wenn 2.500 Sängerinnen und Sänger ein Pop-Oratorium erarbeiten, das von führenden Musikern und Autoren Deutschlands in diesem Metier komponiert und getextet wird, dann hinterlässt das Spuren." So ziehe das Pop-Oratorium weiter zum Kirchentag 2011 in Dresden. Und es könne in kleinerem Rahmen in Gemeinden aufgeführt werden, so Buß.

Dieter Falk, vielen Menschen als Musiker und Produzent sowie Jury-Mitglied der Fernseh-Show "Popstars 2006" bekannt, sagte, das Oratorium sei "ein gutes Stück Entertainment mit Inhalt". Der Chor sei "der Hauptdarsteller", erklärte Falk. Mit dabei: Bahar (Monrose), Otto Sander als Stimme Gottes und Musical-Stars.

Church Tours, Pilgern im Pott etc.

"Schattenkultur" im Alten Hafthaus in Moers, eine Ausstellung von Mai bis September, nannte Präses Buß als weiteres herausragendes Angebot. Besucherinnen und Besucher könnten hier "kreative Lebensräume und Lebensträume erfahren".

Die "Church Tours Ruhr" heißt ein touristisches Angebot für das Ruhrgebiet und führt zu bedeutenden Kirchen. Weitere Beispiele aus dem Programm: "Pilgern im Pott", ein Pilgerweg von Duisburg nach Dortmund entlang der Emscher, die "Nacht der offenen Gottes- und Gebetshäuser", Konzerte und Gottesdienste, Vortragsreihen und Ausstellungen. Geplant ist die "Orgellandschaft Ruhr" mit 480 Konzerten, ein Posaunenfestival, 36 Bachkantaten-Aufführungen unter dem Motto "Momente der Ewigkeit" und so genannte Local Hero Wochen.

www.evangelisch2010.de