Bundespräsident: Huber ist moralische Instanz geworden
Bundespräsident Horst Köhler hat dem bisherigen EKD-Ratsvorsitzenden und scheidenden Berliner Bischof Wolfgang Huber für dessen Einsatz für das Gemeinwohl und für die evangelische Kirche gedankt.

Huber sei zu einer "intellektuellen und moralischen Instanz" geworden, sagte Köhler am Dienstag in Berlin. Der Bundespräsident hatte den Bischof sowie dessen Familie und Weggefährten ins Schloss Bellevue eingeladen. Huber hatte in der vergangenen Woche aus Altersgründen den Ratsvorsitz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) abgegeben. Am 14. November endet zudem nach 15 Jahren seine Amtszeit als Bischof von Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Bischof Huber verkörpere die "ganz besonders protestantische Art und Weise, die Verantwortung des gläubigen Christen in dieser Welt und in dieser Gesellschaft zu leben", sagte Köhler in seiner Tischrede. Er habe sich nicht mit dem "Innenraum der Kirchen" begnügt, sondern das Gemeinwohl aller in den Blick genommen und dafür gewirkt. "Sie sind das Gesicht der Evangelischen Kirche in Deutschland geworden", sagte der Bundespräsident.

Reformprozess weiterführen

Köhler drückte seine Hoffnung aus, dass der Reformprozess in der EKD erfolgreich fortgeführt werde. "In freimütiger Auseinandersetzung über Ziel und Richtung werden wir einen guten Weg finden", sagte der Präsident, der selbst evangelisch ist. Köhler äußerte den Wunsch, dass es auch in der Ökumene Fortschritte gebe.

epd