Käßmann: "Von unbändigen Hoffnungen sprechen"
Die neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Margot Käßmann, hat zu mehr Engagement für Frieden und Gerechtigkeit aufgerufen.

Am Reformationstag wünsche sie sich, dass sich die Christen in Deutschland nicht in eine Nische zurückzögen, sagte die Bischöfin am Samstag in einem NDR-Fernsehgottesdienst. Sie sollten sich vielmehr mutig mit den Problemen der Zeit auseinandersetzen.

Ihre Aufgabe sei es, "von den unbändigen Hoffnungen" zu sprechen, die der Glaube immer wieder gebe, sagte die Bischöfin in dem Gottesdienst, den sie gemeinsam mit der Leipziger Popband die "Prinzen" gestaltete. Die Gruppe eröffnete die Liveübertragung aus der Stiftskirche in Wunstorf bei Hannover mit ihrem Hit "Du musst ein Schwein sein in dieser Welt".

Die Bischöfin widersprach im Gespräch mit Fernsehpastor Jan Diekmann der These, dass nur gewinne, wer seine eigenen Interessen durchsetze. Eine Kernlehre des Reformators Martin Luther besage vielmehr, dass der Mensch sich seinen Lebenssinn nicht selbst schaffen könne. "Wenn du geboren bist, dann hat Gott dein Lebenskonto schon aufgefüllt", sagte die evangelische Theologin.

epd