Rotkehlchen können die Ausrichtung des Magnetfeldes sehen. Das haben Oldenburger Forscher herausgefunden. Verantwortlich für das Wahrnehmen des Magnetfeldes sei ein Teil des Sehzentrums im Hirn, teilte die Universität Oldenburg am Mittwoch mit. Unter der Leitung des Biologen Henrik Mouritsen hatte ein Team untersucht, wie Rotkehlchen sich auf ihrem Zug in südliche Länder und zurück am Magnetfeld orientieren.
Ein Teil des Vogelkompasses befindet sich demnach in einem Hirnteil namens Cluster N, der im Bereich der Augen liegt. Die Ergebnisse der Studie präsentiert das Team um Manuela Zapka und Mouritsen zusammen mit Martin Wild (Neuseeland) im Fachjournal "Nature" (Bd. 461, S. 1274). Die Forscher konnten den Kompass der Vögel ausschalten, indem sie den Cluster N deaktivierten. Die Fähigkeit, sich an der Sonne oder den Sternen zu orientieren, blieb dabei allerdings unbeeinträchtigt.
Andere Thesen zur Magnetfeld-Wahrnehmung wurden zumindest für Rotkehlchen entkräftet. Magnetitkörnchen in der oberen Schnabelhaut spielten in den Oldenburger Versuchen keine entscheidende Rolle für den Magnet-Kompass. Nachdem die Nervenverbindung zwischen den Körnchen und dem Gehirn inaktiviert worden war, konnten die Vögel immer noch problemlos ihren magnetischen Kompass nutzen. Diese Magnetitkörnchen waren 1997 im Schnabel von Brieftauben entdeckt worden.
Offen blieb allerdings die Frage: Was nutzt es uns? Was meinen Sie - sind Versuche wie diese hier mit Rotkehlchen sinnvoll, oder sollten Forscher lieber darauf verzichten? Schreiben Sie uns ihre Meinung in die Kommentare!