Bei einer Buchvorstellung in München gestand Hildebrandt, Alkoholiker zu sein, wie die "Bild"-Zeitung berichtet. Arbeit und Alkohol bezeichnete er demzufolge als "zwei große Dinge, die mich gerettet haben". Der Alkohol sei sein Feind - "aber ich liebe ihn".
Während der Buchvorstellung am Vormittag habe Hildebrandt zwei Gläser Wein getrunken, berichtet "Bild" weiter. Dies bringe ihm "eine gewisse Überlegenheit für drei Minuten, die nach vier Minuten vorbei ist", zitiert das Blatt den Kabarettisten. Auch im Zusammenleben mit seiner Frau sei der Alkohol Thema: "Es gibt Momente, in denen ich meiner Frau vorspiele, ich sei nüchtern. Dann spielt sie mir vor, wie ich mich gerade wirklich benehme", wird Hildebrandt zitiert.
Alkohol: 42.000 Tote, 20 Millarden Euro Schaden jährlich
Hildebrandt ist damit ein weiteres prominentes Beispiel für eine Erkrankung, die Millionen Menschen betrifft. Nach Angaben der christlichen Suchtkrankenhilfe "Blaues Kreuz" gelten 1,3 Millionen Menschen in Deutschland als alkoholabhängig. Der weitaus größte Teil gehe dieses Problem nie mit fremder Hilfe an: Nur 10 Prozent der Betroffenen machten eine Therapie, und das oft erst nach langen Jahren der Abhängigkeit. Die Folgen des Alkoholmissbrauchs sind dem Hilfswerk zufolge dramatisch: 42.000 Tote gebe es aufgrund von Alkoholkonsum und dessen Folgen (etwa alkoholbedingte Unfälle) jährlich, der volkswirtschaftliche Schaden druch alkoholbedingte Krankheiten werde auf 20 Milliarden Euro jährlich geschätzt.
Informationen und Anlaufstellen:
Der Bundesverband "Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche" bietet im Internet in knapper Form eine Übersicht über die Merkmale von Alkoholabhängigkeit sowie einen Selbsttest an.
Hilfe finden Suchtkranke und ihre Angehörigen unter anderem bei den evangelischen Verbänden für Suchtkrankenhilfe:
- Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche
- Blaues Kreuz
- Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe
Örtliche Selbsthilfegruppen finde man aber auch über deren regelmäßige Inserate in Tageszeitungen, rät Claudia Kornwald aus der Bundesgeschäftsstelle vom Verband Blaues Kreuz in der Evangelischen Kirche.
Weiterführende Informationen zum Thema bietet die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen. Dort gibt es auch eine Broschüre mit Wissenswertem speziell zum Thema Alkohol im Alter (pdf).