Frauen weiter ohne größeren Einfluss
Ob in der Politik, in der Wirtschaft oder bei den Finanzen: Frauen sind einer neuen UN-Studie zufolge bei Entscheidungsprozessen in aller Welt weiter stark unterrepräsentiert. In den 30 Ländern, die der OECD (Organisation for Economic Co- Operation and Development) angehören belegen Frauen nur jeden fünften Parlamentssitz.

In Nord- und Südamerika ist ihr politischer Einfluss vergleichbar bei 21,7 Prozent. In Asien und den afrikanischen Ländern südlich der Sahara liegt der Anteil weiblicher Parlamentarier jeweils bei 18 Prozent und in der arabischen Welt sogar nur bei 9,7 Prozent.

Die UN-Studie «World Survey on the Role of Women in Development» 2009 wurde am Montag in New York veröffentlicht. Ihr zufolge führt der Einsatz von Frauen in der Wirtschaft nachweisbar zu größerem Erfolg. So erzielten Fortune-500-Firmen mit weiblichen Vorständen in OECD-Ländern 42 Prozent höhere Verkaufsgewinne und verbesserten ihre Rendite aus Investitionen um 67 Prozent. Dennoch haben der UN-Studie zufolge nur 23 Prozent aller Großunternehmen in OECD-Ländern mehr als eine Frau im Vorstand. Fast jedes zweite Unternehmen - 46 Prozent - ließ nicht eine einzige Frau in seinen Vorstand aufrücken. In den USA sind derweil bereits 13 Prozent aller Vorstandsmitglieder weiblich und in Kanada elf Prozent.

Große Unterschiede

Die USA, Großbritannien und Irland beschäftigen sowohl im privaten wie im öffentlichen Sektor prozentual die meisten Managerinnen. Die geringsten Chancen innerhalb der OECD-Länder, in gehobene Positionen aufzurücken, haben Frauen in Italien, Spanien und Griechenland. Nur knapp jeder 15. Posten von Geschäftsführern in Großunternehmen wird von einer Frau besetzt, heißt es in der Studie. Norwegen und Schweden führen mit dem höchsten Anteil weiblicher Direktoren, Italien, Portugal und Japan bilden die Schlusslichter.

Eine Untersuchung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in 70 Ländern kam zu dem Ergebnis, dass nur jeder vierte von einer Frau ausgefüllte Arbeitsplatz einen gewissen «Status, Einfluss sowie Macht und Entscheidungsbefugnis» verleiht.

dpa