Premiere in Ulm: Am Mittwoch wird der oder die neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gewählt – und erstmals sind Internetuser live dabei. Unter gleich vier Internetadressen können sie die Entscheidung über die künftige Kirchenleitung am Rechner verfolgen. Auch evangelisch.de ist mit von der Partie. Die Übertragung beginnt bereits am Dienstag um 9 Uhr, wenn die Abstimmung über die 14 Ratsmitglieder beginnt.
Dabei ist Synode im Internet nichts Neues: Bereits seit 13 Jahren berichtet das EKD-Onlineteam live von den Sitzungen des Kirchenparlaments. Doch die Zeit im Netz vergeht schneller als in der Offline-Welt – für Onliner sind 13 Jahre fast eine Ewigkeit. War die Online-Berichterstattung 1996 noch sehr textlastig, so wurden die EKD-Synodenseiten schnell mit Fotos bebildert.
Ruckelige Bilder
Auf der Ratswahlsynode 2003 in Trier, als der jetzt aus dem Amt scheidende Bischof Wolfgang Huber zum Vorsitzenden bestimmt wurde, gab es eine weitere Premiere: Erstmalig berichtete ein Filmteam aus dem Kirchenparlament. Ein TV-Redakteur und ein Kameramann vom Evangelischen Medienhaus aus Stuttgart waren für die Video-Berichterstattung in Trier zuständig. Die Filme wurden auf Briefmarkengröße heruntergerechnet, der Abruf über Modem oder ISDN-Anschluss war noch ruckelig, denn breitbandige DSL-Anschlüsse waren 2003 noch kein Standard.
Seitdem baute die EKD ihre Synodenberichterstattung in den neuen Medien kontinuierlich aus. Die Ratswahlsynode 2009 markiert dabei einen weiteren Meilenstein. Kooperationspartner für die Internetübertragung sind das Medienhaus Stuttgart und Evangelische Kirchenfunk Niedersachsen (ekn) sowie die EKD und evangelisch.de.
Interviews und Einspielfilme
Abrufbar ist der Livestream unter www.ekd.de, www.evangelisch.de, www.evlka.de und www.kirchenfernsehen.de. Dauer und Ablauf der Übertragung richten sich danach, wie viele Wahlgänge notwendig sind, bis über den neuen Rat und den Vorsitz entschieden ist. Geplant sind auch Einspielfilme über die Tagung sowie Gespräche mit Kirchenparlamentariern, Ratswahlkandidaten und Beobachtern der Synode. Das Ziel: die Zuschauer umfassend über die Ereignisse und Zusammenhänge zu informieren.
Neben den bewährten EKD-Synodenseiten berichtet erstmalig auch evangelisch.de von der Synode in Ulm. Die Arbeit der im Gemeinschaftswerk evangelischer Publizistik (GEP) beheimateten Redaktion von evangelisch.de lässt sich aber nicht nur über ihre Artikel im Web verfolgen, sondern auch in Ulm selbst. Auf dem Stand des GEP kann jeder Besucher der Synode der Redaktion bei ihrer Arbeit über die Schulter sehen und die Berichterstattung im Wahlstudio verfolgen.
Damit das Synodengeschehen keine kommunikative Einbahnstraße bleibt, hat die evangelisch.de-Redaktion auch einen Diskussionskreis eingerichtet. Hier können Interessierte ihre Meinung zu der Ulmer Sitzung sagen. Der Aufschlag ist gemacht, nun hat die Community auf evangelisch.de das Wort.