Bündnis fordert Steuern auf Spekulationsgeschäfte
Kirchen, Gewerkschaften und Entwicklungsorganisationen fordern von der neuen Bundesregierung die Einführung einer Finanztransaktionssteuer.

Sämtliche Spekulationsgeschäfte mit Währungen, Aktien, Rohstoffen und Nahrungsmitteln müssten besteuert werden, heißt es in einem am Samstag in Nürnberg veröffentlichten offenen Brief der neu gegründeten Kampagne "Steuer gegen Armut" an die Vorsitzenden der künftigen Regierungsparteien, Angela Merkel (CDU), Horst Seehofer (CSU) und Guido Westerwelle (FDP).

Durch eine Transaktionssteuer würden nach Ansicht der Initiatoren Finanzgeschäfte verlangsamt und damit die Kontrolle über das Geschehen auf den Finanzmärkten verbessert. Kurzfristige Spekulationen würden unrentabler. Außerdem bringe die Spekulationsbesteuerung Milliardenbeträge in die Staatskasse, mit denen die Armut in den Entwicklungsländern bekämpft werden könne.

Zu den 32 Unterstützerorganisationen der Kampagne zählen die katholischen Hilfswerke Misereor und Adveniat, der Evangelische Entwicklungsdienst und "Brot für die Welt", attac Deutschland und der Deutsche Gewerkschaftsbund. Beteiligt sind auch die Gewerkschaftsvorsitzenden Frank Bsirske (ver.di), Klaus  Wiesehügel (IG Bau) und der katholische Sozialethiker Friedhelm Hengsbach. Initiator ist der Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt.

Internet: www.steuer-gegen-armut.org

epd