1.000 Jahre Mainzer Dom - ein historischer Ort
Bundespräsident Horst Köhler hat bei einem Festgottesdienst zum 1.000-jährigen Bestehen des Mainzer Doms dessen Bedeutung für die Kirchengeschichte unterstrichen. Als Krönungsort mehrerer deutscher Herrscher sei der Dom ein "wahrhaftig historischer Ort", sagte Köhler in einer Ansprache vor etwa 1.000 Gottesdienstbesuchern.

Eine so enge Verbindung von Kirche und Staat wie vor 1.000 Jahren sei inzwischen unvorstellbar geworden, sagte Köhler. "Es hat beiden, der Kirche und dem Staat, gut getan, dass sie nach unserer Rechtsordnung voneinander getrennt sind und eigenständig ihren je eigenen Aufgaben nachgehen."

Angesichts der jüngsten Terrordrohungen gegen Deutschland wurde der Festgottesdienst von verschärften Sicherheitsmaßnahmen begleitet. Mehrere hundert Polizeibeamte waren im Einsatz, um die Veranstaltung zu sichern.

Das katholische Bistum widmete dem Domjubiläum seit Jahresbeginn bereits eine ganze Reihe von Veranstaltungen. So hatten Fußball-Rekordmeister FC Bayern München und der FSV Mainz 05 im Frühjahr ein Benefizspiel zugunsten der Domsanierung veranstaltet. Im Sommer erinnerte die Deutsche Post mit einer Sonderbriefmarke an das Jubiläum.

Der Mainzer Dom ist eine der größten romanischen Kirchenbauten nördlich der Alpen und gilt als wichtigstes Wahrzeichen der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Im Mittelalter war der Dom Zentrum einer Kirchenprovinz, die von der Schweiz bis nach Prag reichte. Unter dem damaligen Erzbischof Willigis hatten die Bauarbeiten für die Mainzer Bischofskirche Ende des 10. Jahrhunderts begonnen. Unmittelbar nach der Fertigstellung brannte die Kirche im August 1009 bis auf die Grundmauern nieder, der Wiederaufbau dauerte bis 1036. Während der vergangenen Jahrhunderte wurde die dreischiffige Basilika insgesamt sieben Mal bei Kriegen oder Bränden zerstört.

epd