Das Institut, das für gerechte Wirtschaftsbeziehungen forscht und Aktionsvorschläge erarbeitet, hat die Studie im Auftrag der Kirchenkreise Aachen und Jülich sowie des Bistums Aachen erstellt. Die Studie ist auch das Startsignal für die "Schokoladenaktion Aachen".
Rund 70 Prozent des Kakaos stammt aus Westafrika. Der größte Teil wird auf kleinen Flächen angebaut. Die Kleinbauern leiden unter schwankenden, häufig sinkenden Preisen. Kinder müssen auf den Feldern arbeiten, statt zur Schule zu gehen. In den vergangenen Jahren haben Berichte über Kinderarbeit auf Kakaoplantagen immer wieder für Schlagzeilen gesorgt, allerdings ohne große Verbesserungen auszulösen.
Kernfrage ist das Einkommen der Eltern
"Ich bin erstaunt, wie die Industrie es geschafft hat, die Debatte auf Kinderarbeit zu reduzieren und sich nicht der Kernfrage gestellt hat, wie die Einkommen der Eltern aussehen müssten, damit ihre Kinder nicht zwangsläufig auf den Kakaofeldern arbeiten müssen", erklärt Friedel Hütz-Adams von Südwind. Dazu braucht es stabile Preise.
Während einige Schokoladenhersteller faire Handelswege aufbauen wollen, möchten andere die Erntemengen erhöhen. Ein größeres Angebot an Kakao könnte allerdings auch den Kakaopreis weiter sinken lassen, und damit das Gegenteil erreichen, befürchten die Verfasser der Studie.
Beim Einkaufen auf "faire" Schokolade achten
Das Ziel sei, fair gehandelte Schokolade auf den Massenmarkt zu bringen, erläutert Hütz-Adams. In jedem Supermarkt soll sie dann im Regal liegen.
Die "Schokoladenaktion Aachen" hat noch ein weiteres Ziel: Sie will erreichen, dass zukünftig auch aus Aachen ein Schokoladenprodukt mit Fair-Handels-Siegel kommt. Und was rät Hütz-Adams denen, die diese Aktion unterstützen wollen? "Fair gehandelte Schokolade kaufen und schlicht und einfach bei den Schokoladenunternehmen nachfragen. Die müssen den Druck spüren."
http://www.suedwind-institut.de/
http://www.schokoladenaktion-aachen.de