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Vor Beginn der Zukunftswerkstatt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat sich die Hannoveraner Bischöfin Margot Käßmann für eine Neubesinnung auf spirituelle Glaubenserfahrungen ausgesprochen. Die Menschen wollten Glauben "auch sinnlich erfahren", sagte sie der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstag). Als Beispiel nannte sie die wachsende Pilgerbewegung. Der Protestantismus sei in den vergangenen Jahrzehnten oft zu kopflastig gewesen, so die Bischöfin. "Wir haben den Heiligen Geist theologisch vernachlässigt und die Erfahrungsdimension des Glaubens gering geschätzt."
Mit Blick auf das Pilgern sagte Käßmann, Meditation, Schweigen und Bewegung seien alte christliche Traditionen. "Da schwingt der Glaube mit der Bewegung, mit dem Atmen." Die Volksfrömmigkeit kämpfe heute gegen die theologische Schärfe des Nachkriegsprotestantismus, erläuterte die Bischöfin. Positiv äußerte sie sich über die ökumenische Bewegung. Diese sei vielleicht eine der Ursachen dafür, "dass wir Evangelischen wieder offener sind für spirituelle Formen, die sich in den östlichen Kirchen und im Katholizismus gehalten haben".
"Die Frage nervt"
Zur Frage, ob sie Ende Oktober in Ulm für die Nachfolge des scheidenden EKD-Ratschefs Bischof Wolfgang Huber kandidiere, sagte Käßmann wörtlich: "Ich kandidiere für einen Sitz im Rat, alles andere überlasse ich der Synode. Da gab es immer wieder Überraschungen." Wenn sie zur Vorsitzenden gewählt werde, sei dies "die Freiheit der Synode". Auf ihre Favoritenrolle für die Wahl angesprochen, antwortete die Bischöfin: "Die Frage nervt schlicht."
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