Das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche hat am Freitag in Berlin mit einer Unterschriftenaktion bessere Bedingungen für die Pflege gefordert. Die Unterschriften seien "ein klares Signal und Handlungsauftrag für die kommende Legislaturperiode", sagte Diakonie-Präsident Klaus-Dieter Kottnik. "Der Wert der Pflege muss anerkannt werden, ideell und finanziell", sagte Kottnik.
Der evangelische Wohlfahrtsverband fordert gesetzliche Änderungen, um mehr Personal einstellen und die Mitarbeiter besser bezahlen zu können. Voraussetzung sei eine bessere Vergütung durch die Pflegekassen und die Sozialhilfeträger. Er setzt sich außerdem für eine Entbürokratisierung der Pflege und eine bessere Finanzierung der Aus- und Weiterbildung ein. "Nur dann wird gute Pflege Zukunft haben", betonte Diakoniechef Kottnik.
Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Evangelischen Verbandes für Altenarbeit und Pflege, Wilfried Voigt, präsentierte er vor dem Reichstag Unterschriften und Bilder von etwa 20.000 Personen auf einem riesigen Schriftzug. Die Namen auf den Listen stünden stellvertretend für mehr als 800.000 Beschäftigte in der Pflegebranche sowie für 2,2 Millionen pflegebedürftige Menschen, die die Forderungen der Diakonie nach einer qualifizierten Pflege unterstützten, sagte Kottnik.
Anschließend übergaben beide Verbände Listen und Fotos in den Parteizentralen von Union, SPD, FDP, Grünen und Linkspartei. Dort forderten sie die Politiker auf, die notwendigen Weichenstellungen vorzunehmen, um die Bedingungen in der Pflege grundlegend zu verbessern. Mit der Übergabe der Unterschriften endete die im Mai begonnene bundesweite Kampagne "Weil wir es wert sind".