Mit einer Sammelklage wollen 72 Ex-Investment-Banker von Dresdner Kleinwort in Großbritannien die Zahlung ausstehender Boni in Höhe von 34 Millionen Euro durchsetzen.
Die ehemaligen Mitarbeiter der früheren Dresdner-Bank-Investmentsparte werfen der neuen Eigentümerin Commerzbank vor, nur rund zehn Prozent der für 2008 zugesagten Boni ausgezahlt zu haben, wie aus den am Dienstag in London bei Gericht eingereichten Papieren hervorgeht. Die höchste Einzelforderung beträgt 1,66 Millionen Euro, wie die britischen Nachrichtenagentur PA berichtet.
Ursprünglich soll bei Dresdner Kleinwort für 2008 ein Bonus-Topf von 400 Millionen Euro bereitgestanden haben. Angesichts des Gewinneinbruchs im Zusammenhang mit der weltweiten Krise wurden die Boni auf ein Bruchteil zusammengestrichen.
Die Bank werde sich vor Gericht gegen die Klagen zur Wehr setzen, sagte ein Dresdner-Bank-Sprecher am Mittwoch. Die mit der verschlechterten Ertragslage Ende 2008 begründete Kürzung der Boni sei aus Sicht der Bank rechtmäßig.
Nach Medienberichten verlangen insgesamt acht Banker Sonderzahlungen von mehr als einer Million Euro, die meisten anderen machen sechsstellige Summen geltend. Außerdem pochten sie auf Zinsansprüche. Manche der Banker sind noch immer bei der Commerzbank beschäftigt. Die Banker behaupten, dass ihnen hochrangige Manager stets versichert hätten, dass ihre Bonuszahlungen nicht gekappt würden.
Seit die Commerzbank Dresdner Kleinwort im vergangenen Dezember übernommen hatte - im Zuge des Erwerbs der Dresdner Bank -, gab es mehrere Streits um Boni. Nach Medienberichten bereiten weitere Banker ähnliche Sammelklagen vor. Bei dieser Zahl der Kläger schwanken die Schätzungen zwischen 25 und 50.