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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Josh Boones "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", anrührende Liebesgeschichte um zwei junge todkranke Menschen sowie "Oktober November", ein stiller Film über das Sterben eines Menschen ohne aufgesetzte Tragik.

Das Schicksal ist ein mieser Verräter (USA 2014)

Gus (Ansel Elgort) und Hazel (Shailene Woodley) lernen sich in einer Selbsthilfegruppe für an Krebs erkrankte Jugendliche kennen. Die beiden verlieben sich ineinander und versuchen, die wenige Zeit, die ihnen bleibt, auszukosten. Josh Boones Verfilmung des erfolgreichen Romans von John Green ist nicht ganz so eigenwillig, wie sie es gerne wäre. Aber angesichts des wunderbar natürlichen Spiels der Hauptdarsteller verzeiht man das.

Regie: Josh Boone. Buch: Scott Neustadter, Michael H. Weber (nach einem Roman von John Green). Mit Shailene Woodley, Ansel Elgort, Willem Dafoe, Laura Dern. Länge: 125 Min. FSK: ab 6 Jahre, ff.

Oktober November (Österreich 2013)

Kammerspielartiges Familiendrama, in dem eine von zwei Schwestern, eine erfolgreiche Fernsehschauspielerin, in ihr Heimatdorf zurückkehrt. Dort lebt die andere Schwester im Alpengasthof der Familie, der Vater hat gerade einen Herzinfarkt erlitten. Der Kontrast von kühler Großstadtwohnung und kargen Gastwirtschaftsräumen lässt die seelischen Abgründe der beiden Hauptfiguren sowie die unterdrückten Familiengeheimnisse erahnen. Nur selten verlässt sich der österreichische Regisseur und Drehbuchautor Götz Spielmann auf explizite Dialoge, sein stiller Film erzählt vom Sterben eines Menschen ohne aufgesetzte Tragik.

Regie und Buch: Götz Spielmann. Mit Nora von Waldstätten, Ursula Strauss, Peter Simonschek, Sebastian Koch, Johannes Zeiler. Länge: 114 Minuten. FSK: ab 12 ff.

Einmal Hans mit scharfer Soße (Deutschland 2013)

Hatice (Idil Üner) ist 34 und immer noch unverheiratet - sehr zum Missfallen ihres konservativen Vaters Ismail (Adnan Maral), der sich mittlerweile auch mit einem Deutschen als Schwiegersohn abfinden würde. Nachdem Hatices Schwester schwanger wird, wächst der Druck auf Hatice. Die Multikultikomödie geht eher locker an den familiären Konflikt heran, ohne in allzu politische Themen einzutauchen. Die Handlung basiert auf dem gleichnamigen Roman der Berliner Journalistin Hatice Akyün, der autobiografische Züge trägt. Ein lockerer, spielerischer Film, nicht ganz ohne dramaturgische Klischees und zuweilen etwas oberflächlich.

Regie: Buket Alakus. Buch: Ruth Toma (nach einem Roman von Hatice Akyün). Mit Idil Üner, Adnan Maral, Siir Eloglu. Länge: 96 Minuten. FSK: ab 6 Jahre, ff. 

Chasing the Wind (Norwegen 2013)

In atmosphärischen Bildern und hübschen Detailbeobachtungen erzählt Rune Denstadt Langlo von einer jungen Frau, Anna, die aus Deutschland nach Jahren in ihr norwegisches Heimatdorf zurückkehrt. Ihre Großmutter ist gestorben, der Großvater gibt sich verbittert und unzugänglich. Während die beiden die Beerdigung vorbereiten, brechen alte Konflikte auf, und Erinnerungen an Annas früh gestorbene Eltern drängen an die Oberfläche. Allmählich beginnt Anna, die in der Stadt ein modernes, schnelles, aber auch durchgeplantes Leben führt, an ihren Prioritäten zu zweifeln. Melancholischer Film mit Anflügen von trockenem Humor und großartigen Darstellern.

Regie und Buch: Rune Denstadt Langlo. Mit Marie Blokhus, Anders Baasmo Christiansen, Frederik Meldal Nørgaard, Tobias Santelmann. Länge: 91 Minuten. FSK: keine Altersbeschränkung, ff.