Die Menschen entzündeten Kerzen, Studenten legten Blumen vor der Statue der "Göttin der Demokratie" nieder und verlasen die Namen von Opfern, wie die Tageszeitung "South China Morning Post" in ihrem Live-Ticker berichtete.
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Am 4. Juni 1989 hatten chinesische Sicherheitskräfte eine Demokratiebewegung mit Panzern und Gewehren blutig niedergeschlagen. Mehrere Hundert, wenn nicht gar Tausende Menschen wurden in den Straßen um den Tiananmen-Platz getötet. Sie hatten eine politische Öffnung ähnlich wie die Perestroika in der Sowjetunion gefordert. In der Kommunistischen Partei Chinas setzten sich aber die Hardliner durch.
Während in Peking alle Gedenkveranstaltungen untersagt, die Sicherheitskräfte verstärkt und Regimegegner festgenommen wurden, existiert in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong als Sonderverwaltungsregion eine gewisse Meinungsfreiheit. Bei der Gedenkfeier im Victoria Park sprach Kardinal Joseph Zen Ze-kiun ein Gebet für Demokratie in China und die Freilassung von Dissidenten.
Die Bürger von Hongkong hätten die Verantwortung, die Verantwortlichen für das Massaker zur Rechenschaft zu ziehen. Die Mörder hätten weder ihre Fehler eingeräumt noch um Verzeihung gebeten, sagte der emeritierte katholische Bischof von Hongkong, laut der "South China Morning Post".