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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Denis Villeneuves Thriller "Enemy" sowie "Zeit der Kannibalen", Regisseur Johannes Naber wirft einen Blick auf die zynische, rücksichtslose Welt des Turbokapitalismus.

Enemy (Kanada, Spanien 2013)

Angeblich hat jeder Mensch auf der Welt einen Doppelgänger, doch was, wenn dieser plötzlich gegenwärtig wird? In Denis Villeneuves komplexem Thriller entdeckt Adam (Jake Gyllenhall) in einem Film einen Mann, der ihm bis aufs Haar gleicht – der Beginn einer fatalen Obsession. In bizarren Bildern führt Villeneuve den Zuschauer in ein Labyrinth aus Andeutungen, Symbolen und Mehrdeutigkeiten und erzeugt eine fesselnde Atmosphäre. Ästhetisch und intellektuell überzeugend, vermag es der Film jedoch nicht, auch emotional mitzureißen.

Regie: Denis Villeneuve. Buch: Javier Gullón, José Saramago. Mit: Jake Gyllenhaal, Mélanie Laurent, Sarah Gadon, Isabella Rossellini. Länge: 90 Minuten. FSK: ab 12 Jahre, ff.

Words and Pictures (USA 2013)

Was ist mächtiger: das Bild oder das Wort? In "Words and Pictures" tragen die Malerin Dina Delsanto (Juliette Binoche) und  der Autor und Englischlehrer Jack Marcus (Clive Owen) diese Streitfrage aus. Für den Film ist sie allerdings vor allem ein Vorwand, um einen romantischen Geschlechterkampf zu inszenieren. Die Komödie ist eher Standardware und auch die Ausgangsfrage wird nur streiflichtartig beantwortet, doch die beiden Hauptdarsteller sind mit sichtlichem Vergnügen bei der Sache – da macht das Zuschauen trotzdem Spaß.
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Regie: Fred Schepisi. Buch: Gerald Di Pego. Mit: Juliette Binoche, Clive Owen, Keegan Connor Tracy, Amy Brenneman. Länge: 111 Minuten. FSK: ab 0 Jahre.

Zeit der Kannibalen (Deutschland 2014)

Die beiden Unternehmensberater Frank Öllers (Devid Striesow) und Kai Niederländer (Sebastian Blomberg jetten um den Globus und kaufen Firmen auf, um deren Gewinne zu maximieren. Ihr persönlichen Ziel: In ihrer Firma aufzusteigen. Doch als ein Konkurrent den erhofften Karriereschritt macht, sich aber kurz darauf umbringt und durch die junge, ehrgeizige Bianca (Katharina Schüttler) ersetzt wird, liegen die Nerven bei den beiden Beratern blank. Regisseur Johannes Naber wirft mit seinem kammerspielhaften Film einen Blick auf die zynische, rücksichtslose Welt des Turbokapitalismus, auf die Lebensfremdheit seiner Akteure, die in ihren Hotels wie in einem Kokon fern der Lebensrealität des jeweiligen Landes leben. Manchmal wirkt die Parabel allzu konstruiert.

Regie: Johannes Naber. Buch: Stefan Weigl. Mit: Devid Striesow, Sebastian Blomberg, Katharina Schüttler. Länge: 93 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

X-Men – Zukunft ist Vergangenheit (USA 2014)

Zum siebten Mal schlüpft Hugh Jackman in die Rolle des Mutanten Wolverine: Er wird aus der Zukunft in das Jahr 1973 geschickt. Denn in der Zukunft herrschen die Maschinen, die mit fast unbesiegbaren Robotern Jagd auf die Mutanten machen, auf einer fast zerstörten, dunklen Erde. Sie wurden aus dem Blut von Mutanten gezüchtet. Wolverine soll zusammen mit Professor X und Magneto, die sich in ihren jungen Jahren noch spinnefeind sind, die Geschichte korrigieren. Das Hauptgewicht liegt auf den jungen Mutanten, und so wirkt "X-Men – Zukunft ist Vergangenheit" fast wie eine Fortsetzung von "X-Men: Erste Entscheidung". Regisseur Bryan Singer konzentriert sich auf den Konflikt zwischen X (James McAvoy) und Magneto (Michael Fassbender) und verlässt sich auf spektakuläre Schauwerte – in 3D.

Regie: Bryan Singer. Buch: Simon Kinberg. Mit: Hugh Jackmann, James McAvoy, Michael Fassbender, Jennifer Lawrence, Halle Berry. Länge: 131 Minuten. FSK: ab 12 Jahre. http://www.epd-film.de/