Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, dankte dem bisherigen Militärbischof Martin Dutzmann für seine inhaltlichen Impulse, mit denen er in den vergangenen Jahren Militärseelsorge und Friedensethik zusammengehalten habe. Die Herausforderungen für die evangelische Seelsorge in der Bundeswehr und das Amt des Militärbischofs seien nicht zuletzt durch die Auslandseinsätze der Bundeswehr in hohem Maße gewachsen, sagte Schneider.
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Schneider begründete die Entscheidung, das Amt des Militärbischofs erstmals hauptamtlich zu besetzen: "In den vergangenen Jahren ist deutlich geworden, dass das Amt des Militärbischofs in nebenamtlicher Wahrnehmung den Herausforderungen nicht mehr in der Weise gerecht werden kann, die wir als notwendig erachten." Der EKD-Ratsvorsitzende wünschte dem neuen Militärbischof Gottes Segen für sein Amt und fügte hinzu: "Ich freue mich, dass wir mit Sigurd Rink einen Theologen für das Amt des Militärbischofs gewinnen konnten, der die friedensethischen Äußerungen der EKD teilt, biblisch gegründete Positionen vertritt und zudem reiche theologische Leitungserfahrungen besitzt."
Sigurd Rink sagte anlässlich seiner Berufung: "Das mir anvertraute Amt werde ich gerne übernehmen. Ich verstehe es als Dienst an Soldaten und Soldatinnen mit ihren Familien, die ethisch und situativ höchste Verantwortung tragen." Er wolle "zuerst seelsorgerlich wirken und gleichzeitig den größer gewordenen Anforderungen an die Militärseelsorge gerecht werden". Es gelte, die Positionen der evangelischen Friedensethik in die Gesellschaft einzutragen. "Wir wollen unseren Teil zum gerechten Frieden beitragen", äußerte sich Rink zu der kirchlichen Aufgabe.
Rinks Werdegang: Promotion, Pfarrer, Propst
Der 1960 in Frankfurt am Main geborene Sigurd Immanuel Rink studierte evangelische Theologie in Marburg, Heidelberg und München. An der Universität Gießen wurde Rink mit einer Arbeit über Propst Heinrich Grüber, der ab 1949 Bevollmächtigter der evangelischen Kirche bei der Regierung der DDR war, in kirchlicher Zeitgeschichte promoviert.
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Nach dem Pfarrvikariat in Usingen war Rink von 1993 bis 1998 Gemeindepfarrer in Königstein-Falkenstein. 1998 wurde er persönlicher Referent des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), im Jahr 2000 zudem Pressesprecher der Landeskirche. Seit 2003 ist Rink Propst für die Kirchenregion Süd-Nassau, die aus acht Dekanaten besteht.
Im Jahr 2008 unterlag er bei der Wahl des hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung. Seit 2009 gehört der Propst der hessen-nassauischen Kirchenleitung an.
Rink hat zudem mehrere Ämter in Kirche und Diakonie. Unter anderem ist er Beauftragter des Rats der EKD für Kirche in Freizeit und Tourismus, Vorsitzender der Konvente der Evangelischen Akademie in Hessen und Nassau, Vizepräsident des Evangelischen Bundes sowie Vorstandsmitglied der Stiftung Scheuern und der Stiftung Diakoniewerk Friedenswarte Bad Ems. Er leitet auch das "Evangelische Flughafengespräch Frankfurt". Rink ist verheiratet und hat drei Kinder.