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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Wes Andersons "Grand Budapest Hotel", eine verschachtelte Geschichte über ein Kurhotel in der fiktiven osteuropäischen Republik Zubrowka, sowie "Alles inklusivee" von Doris Dörrie.

Grand Budapest Hotel (USA, Deutschland 2014)

In rasanten, bunten Bildern erzählt Anderson eine verschachtelte Geschichte über ein Kurhotel in der fiktiven osteuropäischen Republik Zubrowka. In den 30er Jahren ziehen sich die Reichen und Schönen Europas in das Hotel zurück und werden vom Personal, allen voran Concierge Gustave (Ralph Fiennes) hofiert. Als eine reiche ältere Dame (Tilda Swinton) stirbt und Gustave ein wertvolles Gemälde hinterlässt, überschlagen sich die Ereignisse. Mit einem spektakulären Staraufgebot schafft Anderson einen exzentrischen und utopischen Ort, den er mit allerlei Referenzen an das historische Europa zwischen den Weltkriegen anreichert. Trotz aller Verspieltheit verschließt Anderson nicht den Blick vor der heraufziehenden Katastrophe, die sich im Laufe des Films immer deutlicher abzeichnet.

Regie: Wes Anderson. Buch: Wes Anderson, Hugo Guinness. Mit: Ralph Fiennes, Jude Law, Tilda Swinton, Edward Norton, Adrien Brody, Owen Wilson. Länge: 100 Minuten. FSK: ab 6 Jahre.

Saving Mr. Banks (USA, Großbritannien, Australien 2013)

Vor 50 Jahren kam "Mary Poppins" ins Kino. "Saving Mr. Banks" erzählt die Geschichte, wie Walt Disney jahrelang mit der Autorin P. L. Travers um die Filmrechte an ihrem Buch kämpfte. Tom Hanks spielt Walt Disney unkritisch als den netten Märchenonkel. Neben ihm brilliert Emma Thompson als die widerwillige Autorin, die sich jahrelang gegen eine Verfilmung gesträubt hatte. Das beständige Duell zwischen der schrulligen Dame und dem ehrgeizigen Produzenten zeigt, wo sich die Visionen der beiden fundamental unterschieden und wo sie sich deutlich trafen. So tragen Hanks und Thompson den Film über die Belanglosigkeit hinaus.

Regie: John Lee Hancock. Buch: Kelly Marcel, Sue Smith. Mit: Tom Hanks, Emma Thompson, Colin Farell. Länge: 125 Minuten. FSK: ab 0 Jahre.

Im August in Osage County (USA 2014)

Durch das unerklärliche Verschwinden des Familienoberhaupts (Sam Shepard) kommt eine dysfunktionale Familie, bestehend unter anderem aus Tochter Barbara (Julia Roberts), Tochter Karen (Juliette Lewis) und Mutter Violet (Meryl Streep) im Haus der Eltern zusammen. Das ebenso unverhoffte wie unausweichliche Aufeinandertreffen führt zu einer heftigen Eruption tiefschürfender Familienkonflikte. Trotz aller Boshaftigkeiten vermeidet es Wells, mit seinem Film eine gewisse Hemmschwelle zu überschreiten. So bleibt der Film zwar amüsant, jedoch eher bieder und konstruiert als aufwühlend und authentisch. Lediglich die Geschlechterrollenklischees kostet "Im August in Osage County" genüsslich aus.

Regie: John Wells. Buch: Tracy Letts. Mit: Meryl Streep, Julia Roberts, Ewan McGregor, Chris Cooper. Länge: 121 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Alles inklusive (Deutschland 2014)

Einst Hippie-Hochburg, jetzt Touristenfalle: im spanischen Ferienort Torremolinos entfaltet sich Doris Dörries schräge Familiengeschichte um das ungleiche Mutter-Tochter-Gespann Ingrid (Hannelore Elsner) und Apple (Nadja Uhl). Während sich Ingrid nach einer Hüft-OP am Sehnsuchtsort ihrer Alt-68er-Vergangenheit erholen soll, macht Spießer-Töchterlein Apple auf der Suche nach Liebe einen postpubertären Entwicklungsschub durch. Getragen von den Gegensätzen und aufgepeppt durch skurrile Figuren wie den Teilzeittransvestit Tina/Tim (Hinnerk Schönemann) zeigt "Alles inklusive", wie viel mehr Persönlichkeit hinter so mancher Klischee-Fassade steckt.

Regie: Doris Dörrie. Buch: Doris Dörrie (nach ihrem gleichnamigen Roman). Mit: Hannelore Elsner, Axel Prahl, Nadja Uhl. Länge: 109 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.