Kirchen warnen vor Blutvergießen auf der Krim
Der Moskauer Patriarch Kyrill will sich für eine friedliche Lösung des russisch-ukrainischen Konfliktes um die Krim einsetzen.

In einem Brief an den Kiewer Metropoliten Onufri versicherte das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, er tue alles in seiner Macht Stehende, um die politisch Mächtigen von einer militärischen Auseinandersetzung abzubringen. Derweil rief Papst Franziskus angesichts der drohenden militärischen Eskalation zum Gebet für die Ukraine auf.

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Kyrill mahnte, der Tod von Zivilisten "in der meinem Herzen teuren Ukraine" müsse vermieden werden. Nach einem Bericht der orthodoxen Internetseite "Prawoslawie i Mir" vom Sonntag betonte der Patriarch das Selbstbestimmungsrecht des Ukrainer: "Das ukrainische Volk muss selbst, ohne äußere Einwirkung über seine Zukunft entscheiden."

Zugleich unterstrich Kyrill, dass seine Kirche für keine Seite Partei ergreife. Pflicht der Kirche sei es vielmehr, die Bedrohten zu schützen und um Opfer der Gewalt zu trauern, heißt es in dem Brief an den Spitzenrepräsentanten der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchates.

Zuvor hatte Kirchensprecher Wsewolod Tschaplin, einer der engsten Mitstreiter Kyrills, allerdings auch erklärt, dass die russischen Völker das Recht auf Wiedervereinigung hätten. Darin sehen viele Beobachter eine Rechtfertigung der Pläne der neuen Krimführung, sich Russland anzuschließen.

Papst Franziskus ruft zu Versöhnung auf

Papst Franziskus sagte beim Angelusgebet in Rom, die widerstreitenden Lager in der Ukraine sollten gegenseitiges Unverständnis überwinden und die Zukunft der Nation gemeinsamen aufbauen. An die internationale Gemeinschaft appellierte er, sich für die territoriale Einheit der Ukraine einzusetzen.

Nach dem Sturz des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch ist ein offener Konflikt zwischen Russland und der Ukraine um die mehrheitlich von Russen bewohnte Krim-Republik entbrannt. Das Parlament in Moskau stimmte am Samstag für einen Militäreinsatz in der Ukraine.