CDU-Politiker hält belgisches Sterbehilfe-Gesetz für Bankrott-Erklärung
Das belgische Gesetz zur aktiven Sterbehilfe für Kinder und Jugendliche stößt in der Unionsfraktion des Bundestages auf scharfe Kritik. Deutschland habe eine besondere Verantwortung, solchen Entscheidungen "entgegenzutreten", sagte CDU-Politiker Brand.

"Eine Gesellschaft, die im Ergebnis das Töten sogar der eigenen Kinder legalisiert, hätte bankrott erklärt", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand der "Welt" (Freitagsausgabe). Dabei würde "messbar der Wert des Lebens heruntergeschraubt". An die Stelle von Ausdauer, Mitleiden und Hilfe träten die Kapitulation und der Tod. Brand koordiniert in der Unionsfraktion des Bundestags die Diskussion über ein Sterbehilfe-Verbot in Deutschland.

Wenn Menschen bei schwerstem Leiden statt auf Hilfe zunehmend auf die technische Assistenz zum Suizid setzten, dann gehe es um den "Kern der Menschlichkeit an sich", sagte Brand. Aktive Sterbehilfe im Namen der Selbstbestimmung sogar kleiner, unter gewaltigem Druck stehender Kinder lasse ihn "grausen in Erwartung der nächsten Schritte, die da kommen für Ältere, zur Last fallende und schwer depressive Menschen".

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Belgien hat als erstes Land Europas die aktive Sterbehilfe für Kinder ohne Altersgrenze erlaubt. Das Parlament in Brüssel stimmte am Donnerstagabend dem entsprechenden Gesetzesvorschlag zu. Danach soll die seit 2002 legale Sterbehilfe für Erwachsene auf Minderjährige ausgeweitet werden. Voraussetzung ist, dass das Kind unter "ständigen und unerträglichen" körperlichen Schmerzen leidet und der Tod in Kürze zu erwarten ist.

Der CDU-Politiker Brand äußerte die Hoffnung, dass es nach der belgischen Parlamentsentscheidung "einen Aufschrei der Menschlichkeit und keine kalte Kenntnisnahme" gebe. Deutschland habe eine besondere Verantwortung, "solch unverantwortlichen Entscheidungen entgegenzutreten", sagte er.