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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen David O. Russells "American Hustle", sowie "Und morgen Mittag bin ich tot", ein Film über die Sterbehilfe - selbstironisch, locker und dennoch berührend.

American Hustle (USA 2013)

Angelehnt an die Geschehnisse des "Abscam"-Skandals in den 70er und 80er Jahren, instrumentalisiert der FBI-Agent DiMaso (Bradley Cooper) den Trickbetrüger Irving (Christian Bale) und dessen Freundin Sydney (Amy Adams), um anhand von deren Beziehungen in die Unterwelt diverse korrupte Politiker (Jeremy Renner als wohl anständigster Bürgermeister) und Gangsterbosse (Robert de Niro als Mafiapate) zu überführen. Doch die ganze Scharade gerät in einen immer vertrackteren Plot aus Intrigen, Betrügereien und doppelten Spiels – und einer glanzvollen Symbiose der Schauspieler und ihrer Rollen. Die Grenze zwischen Legalität und Illegalität verschwimmt von Zeit zu Zeit in diesem Film mit Starbesetzung.

USA 2013. Regie: David O. Russell, Eric Singer. Buch: David O. Russell, Megan Ellison. Mit Christian Bale, Bradley Cooper, Amy Adams, Jeremy Renner, Jennifer Lawrence, Louis C.K., Jack Huston. Länge: 138 Min. FSK: ab 6 Jahre.

Madame empfiehlt sich (Frankreich 2013)

In der Trance der französischen Provinz können die Lebensgeister schon einmal einschlafen. Das stellt auch die über 60 jährige Restaurantbesitzerin Bettie (Catherine Deneuve) fest, wenn auch auf die harte Tour. Ihr Freund hat sie wegen einer Jüngeren verlassen, und nun haut sie ab, begibt sich auf einen spontanen Roadtrip zurück ins Abenteuer des Lebens und gleichzeitig jedoch auch zurück in den Kreis ihrer Familie. Auch dies auf Umwegen, da ihr widerspenstiger Enkel und ihre entfremdete Tochter alles andere als zugänglich sind. Catherine Deneuve ist die einzige Profischauspielerin in diesem Film um Auflehnung gegen das Schicksal als Kleinbürgerin. Emmanuelle Bercot ("Männer und Frauen") gelang ein authentischer Blick auf die französische Provinz.

Regie : Emmanuelle Bercot. Buch: Emmanuelle Bercot, Jérôme Tonnerre. Mit: Catherine Deneuve, Nemo Schiffman, Gérard Garouste, Camille, Claude Gensac, Paul Hamy, Mylène Demongeot. Länge: 116 Minuten. FSK: ab 6 Jahre.

Das finstere Tal (Deutschland/ Österreich 2013)

In der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Martin Ambrosch erregt der Reisende Greider (Sam Riley, "Control") Aufsehen in einem abgelegenen Dorf in den österreichischen Alpen. Der Brenner-Clan hat hier mit Vater und sechs Söhnen das unumschränkte Sagen, und ihnen missfällt das Auftreten des welterfahrenen Fremden sehr. Nicht nur, weil besonders die einem Brenner-Sohn versprochene Luzi ein Auge auf Greider geworfen hat, sondern vor allem, weil dieser noch eine Rechnung mit den Brenners offen hat, die auch unmittelbar mit einem dunklen, legendenumwobenen Geheimnis der Dorfgemeinschaft verknüpft ist. In diesem wie einem Western daherkommenden Film folgt Regisseur Andreas Prochaska dunklen Motiven in seiner Heimat Österreich, wie schon in seinem Horrorfilm "In 3 Tagen bist du tot".

Regie: Andreas Prochaska. Buch: Andreas Prochaska, Martin Ambrosch, Thomas Willmann. Mit: Sam Riley, Paula Beer, Tobias Moretti, Clemens Schick. Länge: 118 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Und morgen Mittag bin ich tot (Deutschland 2013)

Selbstironisch reflektiert die junge Lea (Liv Lisa Fries; "Beste Nachwuchsdarstellerin Max Ophüls-Preis") ihre Situation: sie ist an Mukoviszidose erkrankt, unheilbar, hat Probleme beim Atmen – aber wer kann denn schon sagen, dass er einen eigenen Fahrdienst besitzt? Oder eine eigene Sauerstoffflasche? Und wenn es keinen Aufzug gibt, dann schafft sie die zwei Treppen auch schon in zwei Stunden. Entsprechend will sie ihr Leben bis zum Ende selbst bestimmen und reist deshalb in die Schweiz, um dort mittels Sterbehilfe aus dem leben zu scheiden. Selbstironisch, locker und dennoch berührend nähert sich Frederik Steiner dem schwierigen Thema.

Regie: Frederik Steiner. Buch: Barbara te Kock. Mit: Liv Lisa Fries, Lena Stolze, Sophie Rogall, Max Hegewald, Bibiana Beglau, Johannes Zirner, Kerstin De Ahna. Länge: 103 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.