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TV-Tipp des Tages: "Vier Drillinge sind einer zuviel" (ARD)
TV-Tipp des Tages: "Vier Drillinge sind einer zuviel", 7. Februar, 20.15 Uhr im Ersten
Die Fortsetzung der Familienkomödie "Ein Drilling kommt selten allein" spinnt die Geschichte um das gegensätzliche Großelternpaar Linda und Jakob sowie deren Kinder und Kindeskinder auf originelle Weise weiter. Geschickt verknüpft das Drehbuch von Martin Douven die Turbulenzen im Beziehungsleben der verschiedenen Generationen.

Oft genug erzählen Fortsetzungen im Grunde keine neue Geschichte; mitunter genügt es ja tatsächlich, eine weitere Figur ins Spiel zu bringen, um einer Handlung, die schon mal funktioniert hat, neue Brisanz zu verleihen. "Vier Drillinge sind einer zuviel" knüpft daher unmittelbar an die vor knapp zwei Jahren ausgestrahlte Komödie "Ein Drilling kommt selten allein" an.

Der Titel nimmt es vorweg: Zu den drei Rackern gesellt sich ein vierter, was die Turbulenzen naturgemäß potenziert, zumal der kleine Fritz quasi aus heiterem Himmel ins Geschehen eingreift. Für den Rest des Films griff Autor Martin Douven auf den Handlungsrahme der ersten Geschichte zurück: Jakob Buchmann (Günther Maria Halmer), pensionierter Oberstudienrat, hat für die gleichfalls in den Ruhestand gewechselte, aber nach wie vor äußerst umtriebige Zeitschriftenmacherin Linda Rosenau (Thekla Carola Wied ist vorgestern siebzig geworden) darauf verzichtet, nach Kanada auszuwandern; außerdem müssen sich beide um die Enkelschar kümmern, die sein Sohn Thomas (Jens Atzorn) und ihre Tochter Leonie (Julia Brendler) produziert haben.

Leben in der Großfamilie

Das Leben der Großfamilie birgt ohnehin schon eine Menge Konfliktpotenzial, weil Linda eine sehr ausgeprägte Konventionsallergie hat und spießige Einrichtungen wie etwa die Ehe ablehnt, ganz im Gegensatz übrigens zu Leonie, die zudem kräftig zur Eifersucht neigt. Kein Wunder, dass Jakob, ein Traum von einem Großvater, ein Versteckspiel anzettelt, als plötzlich Betty (Kathrin von Steinburg) vor seiner Tür steht und beweisen kann, dass Thomas noch einen vierten kleinen Erdenbürger gezeugt hat.

Die Verwicklungen, die sich Douven ausgedacht hat, würden auch für zwei Filme reichen, zumal Matthias Kiefersauer (zuletzt "Was machen Frauen morgens um halb vier?") die Geschichte angemessen temporeich umsetzt. Unbedingt sehenswert aber ist "Vier Drillinge sind einer zuviel" wie schon der erste Film wegen Günther Maria Halmer, der den alten Lateinlehrer erneut ganz großartig verkörpert; wunderbar, wie er in seinem Bemühen, die Drillinge schon möglichst früh mit Bildung zu versorgen, Fontanes "John Maynard" deklamiert und zur Illustrierung mit brennendem Papierschiff und Wasserwanne arbeitet.

Ohnehin sind gerade Jakobs Dialoge immer wieder ein Quell großer Heiterkeit. Wer seine Schulzeit auf einem altsprachlichen Gymnasium verbringen musste, darf sich über viele entsprechende Anspielungen und Zitate freuen. Auch Martin Feifel ist erneut als köstliche Lagerfeld-Parodie mit von der Partie und darf zudem dafür sorgen, dass sich Lindas Befürchtungen, Leonie werde als Heimchen am Herd enden, doch nicht bewahrheiten: weil die junge Web-Designerin mal eben am Küchentisch eine Kampagne für den eigenwilligen Modeschöpfer entwirft.