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Die Pharisäer mit dem Zinsgroschen mit dem Kaiserbild vor Christus.
Bibelserie: "Steuer, dem die Steuer gebührt"
Die Debatte über die Steuermoral in Deutschland schlägt neue Wellen. Diesmal ist es Alice Schwarzer, die zugegeben hat, Steuern hinterzogen zu haben. Doch die Diskussion ist nicht neu. Schon zu biblischer Zeit stritten die Menschen über Sinn und Höhe der erhobenen Abgaben.

Wenn Herrscher Steuern erheben

1. Könige 4,7; 12,4; Esra 4,20
König Salomo war der erste, der in Israel regelmäßige Steuern erhob. Er teilte das Land in zwölf Bezirke ein und beauftragte zwölf "Amtleute" damit, die Abgaben dort einzutreiben. Pro Jahr musste jeder Bezirk "den König und sein Haus" einen Monat lang versorgen. Den Menschen im Land war diese Steuerlast viel zu hoch. Bei Salomos Sohn Rehabeam beschwerten sie sich: "Dein Vater hat uns das Joch zu hart gemacht. Mache du nun den harten Dienst und das schwere Joch leichter, das er uns aufgelegt hat, so wollen wir dir untertan sein." Schon damals also konnten Politiker mit Steuererleichterungen die Gunst des Volkes gewinnen.
Zitat: "Auch hat es mächtige Könige zu Jerusalem gegeben, die geherrscht haben über alles, was jenseits des Euphrat ist, sodass ihnen Steuern, Abgaben und Zoll gegeben wurden."

 

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Steuereintreiber 

2. Könige 23,35; Matthäus 11,19
Auch in den Zeiten, in denen Israel unter fremder Herrschaft stand, wurden Steuern eingezogen. Zu diesem Zweck wurden Statthalter und Zöllner eingesetzt, die dem Herrscher jährliche einen festen Betrag zu entrichten hatten, den sie bei den Untertanen eintrieben. Schon von König Jojakim, einem der letzten Könige des Reiches Juda, wird berichtet: "Jojakim gab das Silber und Gold dem Pharao. Doch legte er eine Steuer auf das Land, um das Geld aufzubringen." Da die Steuereintreiber und vor allem die Zöllner meist auch noch ordentlich in ihre eigenen Taschen wirtschafteten, waren sie beim Volk äußerst unbeliebt. Daher auch die Entrüstung der Menschen, als sie sahen, dass Jesus dennoch mit ihnen verkehrte: "Was ist dieser Mensch für ein Fresser und Weinsäufer, ein Freund der Zöllner und Sünder!", beklagten sie sich.
Zitat: "Von jedem unter dem Volk des Landes trieb er Silber und Gold ein, je nach seinem Vermögen, um es dem Pharao Necho zu geben."


Tempelsteuern

2. Chronik 24,8ff
Unabhängig von den Steuern, die die Menschen den Herrschenden zu entrichten hatten, war jedes Jahr auch noch die Tempelsteuer an die Jerusalemer Priesterschaft zu zahlen. Jeder erwachsene Mann hatte mit dieser Abgabe zur Finanzierung des Tempelkults beizutragen. In der Zeit König Joaschs wurde zu diesem Zweck eine "Lade ins Tor am Hause des Herrn" gestellt, in der das Geld gesammelt wurde. Ob die Menschen diese Steuer wirklich mit so viel Begeisterung zahlten, wie die Chronik behauptet? Nachdem das Volk zur Zahlung aufgefordert wurde, heißt es dort nämlich: "Da freuten sich alle Oberen und alles Volk und brachten`s und warfen`s in die Lade, bis sie voll wurde." 
Zitat: "Und sie ließen in Juda und Jerusalem ausrufen, dass man dem Herrn die Steuer bringen solle."

 

Gegen zu hohe Steuern

Nehemia 5,4; Sprüche 29,4; 2. Kön 15,20
Dass es ihnen Freude bereitete, Steuern zu Bezahlen, konnten die Menschen zur Zeit Nehemias jedenfalls nicht von sich behaupten. Ganz im Gegenteil. "Wir haben auf unsere Äcker und Weinberge Geld aufnehmen müssen, um dem König Steuern zahlen zu können", beklagten sie sich. Die Sprüche Salomos halten daher auch eine Warnung an die Herrschenden bereit: "Ein König richtet das Land auf durchs Recht", heißt es da, "wer aber viel Steuern erhebt, richtet es zugrunde." Auch die Idee, nur die Reichsten extra zu besteuern gab es schon damals.
Zitat: "Und Menahem legte eine Steuer auf die Reichsten in Israel, fünfzig Silberstücke auf jeden Mann, um es dem König von Assyrien zu geben."

 

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"Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist"

Markus 12,14ff
Religiöse Eiferer wie die Zeloten riefen in neutestamentlicher Zeit dazu auf, die Steuerzahlungen an Rom zu verweigern. Jesus jedoch hatte eine eher pragmatische Einstellung zu der Thematik. Als seine Gegner ihn nach seiner Meinung fragten, konnte er weder ja noch nein antworten, denn damit hätte er sich entweder gegen Gott oder gegen den Kaiser gestellt. Stattdessen ließ er sich also eine Silbermünze geben und fragte, "wessen Bild und Aufschrift" darauf sei. "Des Kaisers", war die Antwort. "So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!", entgegnete Jesus daraufhin, und seine Gegner "wunderten sich über ihn."
Zitat: "Ist´s recht, dass man dem Kaiser Steuern zahlt, oder nicht?"

 

"Steuer, dem die Steuer gebührt"

Römer 13,6f
Noch deutlicher spricht sich Paulus dafür aus, sich nicht gegen die Anordnungen der Herrschenden aufzulehnen. Die Obrigkeit handele schließlich im Dienste Gottes, ist er überzeugt. Die Steuereinnahmen dienten damit also vor allem dem Gemeinwohl. Deshalb fordert er die Gemeinde in Rom auch auf: "So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid. Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt."
Zitat: "Deshalb zahlt ihr ja auch Steuer; denn sie sind Gottes Diener."


Sich vor Steuern drücken?

Esra 4,13; Matthäus 17,24ff
Weigert sich ein Volk, Steuern zu zahlen, kann das den Mächtigen letztlich ihre Macht rauben. So ist es auch nicht verwunderlich, dass König Artahsasta ziemlich unruhig wurde, als er erfuhr, dass die Juden, sobald sie ihre Stadt Jerusalem wieder aufgebaut hätten, keine Steuern mehr zahlen wollten. Jesus jedoch hielt es nicht für ratsam, eigene Überlegenheit zu demonstrieren, indem man sich vor Steuerzahlungen drückt – selbst dann nicht, wenn man vom Sinn der Abgabe gar nicht überzeugt ist. Als Petrus und er aufgefordert wurden, die Tempelsteuer zu zahlen, fragte er seinen Jünger: "Von wem nehmen die Könige auf Erden Zoll und Steuern: von ihren Kindern oder von den Fremden? (...) Von den Fremden", antwortete Petrus. So werde wohl auch Gott von seinen Kindern keine Steuerzahlungen erwarten, stellte Jesus fest, forderte Petrus aber dennoch auf zu zahlen, um "keinen Anstoß" zu geben.
Zitat: "So werden sie Steuern, Abgaben und Zoll nicht mehr geben."