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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Justin Chadwicks Verfilmung der Biografie "Mandela – Der lange Weg zur Freiheit" sowie "Le passé – Das Vergangene", ein Film über Beziehungen im Fadenkreuz verschiedener kultureller Traditionen und Film des Monats Januar der Jury der Evangelischen Filmarbeit.

Mandela – Der lange Weg zur Freiheit (Großbritannien/ Südafrika)

Das Biopic zeigt den steinigen Weg des Südafrikaners Nelson Mandela vom Jurastudenten zum ersten schwarzen Präsidenten seines Landes. Zunächst ein Anhänger des gewaltlosen Widerstands, beginnt Mandela (Idris Elba) nach dem Massaker in Sharpeville 1960 sich zu radikalisieren und geht in den Untergrund. 1964 wird er zu lebenslanger Haft verurteilt und erst nach 27 Jahren im Jahr 1990 frei gelassen. Die schon vor Mandelas Tod im Dezember abgedrehte Biografie von Regisseur Justin Chadwick versucht, die verschiedenen Facetten einer heldenhaften Persönlichkeit aufzuzeigen, wobei Mandelas spannendes und schwieriges Verhältnis zu seiner Frau Winnie (Naomie Harris) besonderes Gewicht zukommt.

Regie: Justin Chadwick. Buch: William Nicholson. Mit: Idris Elba, Naomie Harris, Tony Kgoroge, Riaad Moosa. Länge: 139 Min. FSK: ab 12 Jahre.

Der Imker (Schweiz 2013)

Ibrahim Gezer stammt aus dem türkischen Kurdistan. Als Imker, Vater von 11 Kindern und einem neu gebauten Haus war er dort ein gemachter Mann. Doch die politische Krise in der Grenzregion zwingt ihn zur Flucht. Nach sieben Jahren findet er Asyl in der Schweiz. Dort gilt die Imkerei nur noch als Hobby, als Beruf wird ihm eine Stelle am Fließband einer Hustenbonbonfabrik zugeteilt. Der Film des selbst im syrischen Kurdengebiet geborenen Schweizer Regisseurs Mano Khalil ("Unser Garten Eden") zeigt einen Held, der durch alle Schläge des Schicksals und trotz einiger Melancholie ein Mann von ansteckendem Lebensmut bleibt. "Der Imker" rührt tief an, gleitet aber nie ins Pathetische ab.

Regie und Buch: Mano Khalil. Mit: Ibrahim Gezer, Anita Wyrsch-Gwerder, Max Wyrsch, Barbara Bienz, Nicole Hohl, Viktor Krummenacher, Gabriele Schneider Krummenacher. Länge: 107 Minuten. FSK: ab 0 Jahre.

Le passé – Das Vergangene (Frankreich/ Italien 2013)

In seinem neuen Film erzählt der iranische Regisseur Asghar Farhadi, der im letzten Jahr für "Nader und Simin" den Goldenen Berlinale-Bären bekommen hat, wieder von Beziehungen im Fadenkreuz verschiedener kultureller Traditionen. Aus mehreren Blickwinkeln beleuchtet er den Konflikt zwischen Marie (Bérénice Bejo) und Ahmad (Ali Mosaffa), der nach Paris zurückkommt, um sich scheiden zu lassen von seiner Frau. Denn Marie möchte, gegen den Widerstand ihrer ältesten Tochter, Samir (Tahar Ramin) heiraten, dessen Frau im Koma im Krankenhaus liegt. Voller Empathie und vorurteilsloser Neugierde beleuchtet Farhadi die Konflikte und geht den Kommunikationsproblemen der Familien nach, deren Opfer und Richter zugleich die Kinder sind.

Regie: Asghar Farhadi. Buch: Massoumeh Lahidji, Asghar Farhadi. Mit: Bérénice Bejo, Tahar Ramin, Ali Mosaffa, Pauline Burlet, Elyes Aguis. Länge: 130 Minuten. FSK: ab 12 Jahre. "Le passé" ist Film des Monats Januar der Jury der Evangelischen Filmarbeit.

Der Staudamm (Deutschland 2012)

Ein ganzes Dorf ist Mahnmal der Erinnerung: stiller, traumatisierter Zeuge eines Schul-amoklaufs. So auch Laura, die den Täter kannte, mit ihm zur Schule ging und überlebte. Auf sie trifft der in sich gekehrte Anwaltsgehilfe Roman, der für seinen Chef vor Ort recherchieren soll. Durch die platonische Seelenverwandtschaft der beiden nähert sich Regisseur Thomas Sieben dem sensiblen Thema Amoklauf an Schulen; er beschreibt die Anspannung und Unsicherheit, die Opfer und Zeugen quält: Menschen, die sich fragen, wie und warum sie selbst davongekommen sind.

Regie: Thomas Sieben. Buch: Christian Lyra, Thomas Sieben. Mit: Friedrich Mücke, Liv Lisa Fries, Dominic Raacke, Lucy Wirth. Länge: 88 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.