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Auch am Wühltisch auf faire Kleidung achten
Jeans für zehn und T-Shirts für drei Euro: Im Winterschlussverkauf wird Kleidung wieder billig verschleudert. Umso wichtiger ist es Arbeitsrechtsaktivisten, auch am Wühltisch auf faire Produktion zu achten. Drei Fragen an Frauke Banse von der Kampagne für saubere Kleidung.
24.01.2014
epd
Michaela Hütig
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Seit dem Einsturz der Rana-Plaza-Fabriken im April 2013 in Bangladesch fragen sich viele Verbraucher, worauf sie beim Kleidungskauf achten sollten. Sollte man im Schlussverkauf keine Billigklamotten mehr kaufen?

Frauke Banse: Leider erkennt man am Preis von Textilien nicht, ob bei der Herstellung die Arbeits- und Menschenrechte eingehalten wurden. Auch teure Kleidung ist dafür kein Garant, denn im Preis stecken viele Kosten etwa für Werbung, und die Arbeitslöhne spielen dafür kaum eine Rolle. Auch eine teure Jeans kann aus der derselben desaströsen Fabrik in Bangladesch stammen wie die Zehn-Euro-Hose eines Discounters. Auch bei Siegeln ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Sie sind bei weitem kein Allheilmittel. Nichtsdestotrotz gibt es einige, wie das der Fair Wear Foundation, die verhältnismäßig gut die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung berücksichtigen - auf die kann man auch im Schlussverkauf achten.

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Die Mode wechselt immer schneller, und vor allem Jugendliche kaufen T-Shirts oft nur noch für eine Saison oder sogar nur zum einmaligen Tragen. Welche Folgen hat das für die Textilproduktion?

Banse: Der schnelle Modewechsel führt in den Fabriken zu viel Stress, auch dadurch, dass oft nochmal schnell eine Order geändert werden muss. Jugendliche im Kaufrausch sind sicher auch Opfer einer Werbemaschinerie, die ihnen ständig neu vorgaukelt, was sie vermeintlich brauchen. Aus ökologischer Sicht sollte man weniger Kleidung kaufen, vorhandene Sachen länger tragen und auch mal zu Second Hand greifen. Aus Arbeitsrechtsperspektive ist das aber nicht so eindeutig, denn hier geht es ja auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen.

 

Was muss geschehen, um menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu gewährleisten?

Banse: Der öffentliche Druck auf Politik und Unternehmen muss aufrecht erhalten werden. Durch diesen ist etwa ein Abkommen zum Brand- und Gebäudeschutz für Bangladesch unterzeichnet worden - ein wichtiger, aber längst nicht ausreichender Schritt. Auch brauchen wir den Druck für die längst überfälligen Entschädigungszahlungen an die Opfer des Unglücks von Rana Plaza. Deutsche Unternehmen halten sich dabei immer noch beschämend zurück.

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Die internationale Aufmerksamkeit hat in Ländern wie Bangladesch die Kampfbedingungen der Gewerkschaften verbessert, und der Mindestlohn wurde angehoben. Die jetzt gezahlten 50 bis 60 Euro sind aber immer noch ein Skandal.