Foto: dpa/Nic Bothma
Zwei Krisenherde in Afrika
Hintergründe der Kämpfe in Mali und der Zentralafrikanischen Republik
Die Bundesregierung erwägt eine Ausweitung des Engagements der Bundeswehr in Afrika. Im Gespräch sind eine Aufstockung der Bundeswehr-Präsenz in Mali und logistische Unterstützung für einen geplanten EU-Truppeneinsatz in der Zentralafrikanischen Republik. Beide Länder stürzten in schweren Krisen.
20.01.2014
epd
Bettina Rühl

Zentralafrikanische Republik

Die Vereinten Nationen befürchten, dass die Lage in dem Land völlig außer Kontrolle geraten kann. Seit knapp einem Jahr eskalierte die Gewalt. Auslöser war der Putsch des Rebellenführers Michel Djotodia gegen Präsident François Bozizé im März 2013. Djotodia führte eine Koalition mehrheitlich muslimischer Rebellengruppen, die "Séléka", und wurde wenig später zum Übergangspräsidenten ernannt.

In der mehrheitlich christlichen Land - nur etwa 15 Prozent der fünf Millionen Einwohner sind Muslime - terrorisierten die muslimischen Rebellen die Bevölkerung. Daraufhin bildeten sich christliche Milizen, die sich nun wahllos an Muslimen "rächen". Frankreich entsandte bislang 1.600 Soldaten in die ehemalige Kolonie, die Afrikanische Union ist mit 5.000 Soldaten vertreten. 

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Beide Kontingente zusammen reichen aber nicht einmal aus, um die Hauptstadt Bangui und den dortigen Flughafen zu sichern. Durch internationalen Druck gelang es immerhin, Djotodia am 10. Januar zum Rücktritt zu drängen. Jetzt muss eine neue Übergangsregierung etabliert und die Sicherheit wiederhergestellt werden.

Mali

In dem westafrikanischen Land mit seinen 15 Millionen Einwohnern scheint der Höhepunkt einer schweren Krise zwar überschritten, aber die Lage ist noch instabil. Es gibt immer wieder Anschläge islamistischer Extremisten. Frankreich hat in Mali rund 1.400 Soldaten stationiert und unterstützt so eine UN-Mission, die im Juli 2013 die Hauptlast des französischen Militäreinsatzes übernahm. Zur logistischen Unterstützung und in einem EU-Trainingseinsatz für das malische Militär sind auch rund 170 deutsche Soldaten tätig.

Begonnen hatte die Krise in Mali Anfang 2012 mit einem Aufstand von Tuareg-Rebellen, die einen unabhängigen Staat forderten. Es folgte ein Militärputsch. Mehrere Rebellengruppen mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida nutzten das entstandene Machtvakuum, um den Norden unter ihre Kontrolle zu bringen. In Europa wurden Ängste laut, Mali könnte zu einem Hort von international operierenden Terroristen werden. Frankreich intervenierte im Januar 2013, um den Vormarsch islamistische Rebellen zu stoppen.