"Deutschland hat sich traditionell stark in Afrika engagiert, und wir werden dieses Engagement ausbauen", sagte Müller der Zeitung "Die Welt" vom Montag. Deutschland sei das drittgrößte Geberland. Ziel sei es, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, etwa wenn es um die Entwicklung ländlicher Regionen gehe.
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"Wir müssen den Menschen eine Lebensperspektive in ihrer Heimat bieten", betonte Müller. "Ansonsten wird sich der Flüchtlingsdruck auf Europa weiter verstärken."
Der Minister forderte eine stärkere Zusammenarbeit der EU-Länder in der Entwicklungshilfe. Die Mitgliedsstaaten sollten sich mehr darüber austauschen, "wie wir unsere Ressourcen in der Entwicklungspolitik am effizientesten einsetzen, miteinander kooperieren und einander in der Zielsetzung ergänzen". Da sehe er "dringenden Abstimmungsbedarf", so Müller.
Müller will in seiner Amtszeit deutlich seltener auf Reisen gehen als sein Amtsvorgänger Dirk Niebel (FDP). "Es ist nicht gut für das Amt, wenn es den Ruf eines Reiseministeriums hat. Mein Vorgänger hat 125 Länder in vier Jahren bereist. Das ist nicht mein Ehrgeiz", sagte er. Zunächst gehe es ihm jetzt um das Gespräch mit Experten im Haus und mit Partnerorganisationen in den Ländern. Er wolle seine Entwicklungspolitik auf eine möglichst breite und parteiübergreifende Basis stellen.