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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Philipp Stölzls Verfilmung von Noah Gordons Bestseller "Der Medicus" sowie "Only Lovers Left Alive", ein selbstironischer und melancholischer Streifzug durch die Kulturgeschichte von Jim Jarmusch.

Der Medicus (Deutschland 2013)

Noah Gordons Bestseller "Der Medicus" ist eins der zehn Lieblingsbücher der Deutschen. Die Verfilmung ließ lange auf sich warten. Jetzt hat Philipp Stölzl ("Nordwand") die Geschichte um einen jungen Angelsachsen, der im 11. Jahrhundert im Nahen Osten mit erstaunlich modernen Methoden zum Wunderarzt aufsteigt, als munteres Multikulti-Epos in Szene gesetzt. Der Film ist prominent besetzt - neben Tom Payne in der Hauptrolle spielen Elyas M'Barek, Ben Kingsley und Olivier Martinez -, aufwendig gemacht und durchaus unterhaltend. Sein Thema, die Versöhnung der Religionen und Kulturen, verfehlt er am Ende aber doch: Die Muslime wirken ziemlich klischeehaft.

Regie: Philipp Stölzl. Buch: Jan Berger (nach dem Roman von Noah Gordon). Mit: Tom Payne, Emma Rigby, Stellan Skarsgard, Ben Kingsley, Elyas M?Barek, Olivier Martinez. Länge: 150 Minuten. FSK: ab 12 Jahre. FBW: besonders wertvoll.

Only Lovers Left Alive(Deutschland/Großbritannien/Frankreich/Zypern/USA 2013)

Adam und Eve sind ein Liebespaar. Und das schon sehr, sehr lange - denn die beiden sind Vampire, Untote. Als der Film beginnt, führen sie eine Fernbeziehung: Er, ein langhaariger, schwarzgekleideter Rockmusiker, lebt zurückgezogen am Rand von Detroit, sie ist eine selbstbewusste, kulturbeflissene Frau, die das Nachtleben von Tanger genießt. Beide haben gelernt, aufs Blut zu verzichten. Als sie sich wiederbegegnen, wird klar: Ihre Beziehung ist immer noch frisch. Und frisch ist auch der Blick, den Kultfilmer Jim Jarmusch ("Down By Law", "Dead Man") auf das Vampirmotiv wirft: "Only Lovers Left Alive" bewegt sich auf einem wunderbaren Streifzug durch die Kulturgeschichte, voller Anspielungen, selbstironisch und melancholisch.

Regie und Buch: Jim Jarmusch. Mit: Tom Hiddleston, Tilda Swinton, Mia Wasikowska, John Hurt. Länge: 123 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Buddy (Deutschland 2013)

Der Sprudel-Millionär Eddy führt ein flottes, sorgloses Leben - dass die vom Vater geerbte Fabrik vor der Pleite steht, geht irgendwie an ihm vorbei. Was den verwöhnten Nichtsnutz aufs Gleis setzen könnte, wäre eine "richtige Frau". Und genau hier fängt der Job von Buddy an: einem etwas hemdsärmeligen Schutzengel und Ratgeber, den nur Eddy sehen kann. Von Michael "Bully" Herbig, der "Buddy" spielt und inszeniert hat, erwarten immer alle die neue deutsche Superkomödie. Diese ist es aber leider auch nicht. Der Film hat seine komischen, charmanten Momente, testet aber mit stockfischigen Sexwitzen und sinnfreier Hektik das Niveau immer wieder nach unten aus.

Regie und Buch: Michael Herbig. Mit: Michael Herbig, Alexander Fehling, Mina Tander, Christian Berkel. Länge: 94 Minuten. FSK: ab 6 Jahre.

Das Mädchen und der Künstler (Spanien 2012)

Nach "Chico & Rita" entfaltet der spanische Regisseur Fernando Trueba erneut ein Künstlerleben vor dem Hintergrund der Zeitgeschichte. Im Kriegssommer 1943, fern des Schlachtenlärms, taucht auf dem französischen Landsitz eines betagten Bildhauers ein junges Mädchen auf, das vor dem Franco-Regime aus Spanien geflohen ist. Zwischen dem Künstler und Mercé entwickelt sich eine zarte Freundschaft; sie sitzt ihm Modell und weckt seine schlummernde Kreativität. Es kommt zu einem Austausch der Gaben von Jugend und Weisheit, den der Film in perfekt komponierten Schwarzweiß-Bildern sensibel in Szene setzt.

Regie: Fernando Trueba. Buch: Jean-Claude Carrière, Fernando Trueba. Mit: Jean Rochefort, Aida Folch, Claudia Cardinale, Götz Otto. Länge: 104 Minuten. FSK: ohne Altersbeschränkung.