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Weihnachten vor dem Fernseher - das kann auch ganz gemütlich sein.
Märchen-Inseln im flachen TV-Meer - Das Fernsehprogramm
Wer den Heiligabend in diesem Jahr vor dem Fernseher verbringen möchte, sollte seine Entscheidung vielleicht noch einmal überdenken. Quer durch alle Sender wird flache oder abgestandene Kost serviert. Während das Erste um 20.15 Uhr die Schnulze "Die Liebe kommt mit dem Christkind" mit Gaby Dohm und Peter Weck wiederholt, tischt das ZDF 135 Minuten lang "Heiligabend mit Carmen Nebel" auf.
23.12.2013
epd
Michael Ridder

Die großen Privatsender setzen auf eine alte Weihnachtsklamotte mit Chevy Chase (RTL) und die schon unzählige Male wiederholten Indiana-Jones-Abenteuer von Steven Spielberg (Sat.1).Grund zum Einschalten hat am späten Abend, wer einen Gottesdienst sehen möchte. Das Erste überträgt ab 23.20 Uhr eine katholische Christmette aus Esslingen, das ZDF zeigt ab 22.30 Uhr eine evangelische Christvesper aus Heilbronn. Einen Tag später ist der Segen "Urbi et Orbi" - erstmals an Weihnachten mit dem neuen Papst Franziskus - ab 12 Uhr im ZDF live aus Rom zu sehen.

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Die Primetime am ersten Weihnachtsfeiertag ähnelt stark dem Vortag. Das Erste bringt ein 90-Minuten-Special der Ärzteserie "In aller Freundschaft", das ZDF bietet statt Carmen Nebel nun Helene Fischer - satte 180 Minuten lang. In den Dritten finden sich vorwiegend "Tatort"-Wiederholungen oder Regionalfolklore wie "Neues aus Büttenwarder" (NDR). Kritiker könnten diese Programmierung als Argument gegen den Rundfunkbeitrag ins Feld führen, allerdings bliebe dabei unberücksichtigt, dass die Highlights im öffentlich-rechtlichen Weihnachtsfernsehen diesmal eher an den Nachmittagen zu finden sind.

So setzt die ARD ihre Tradition fort, klassische Märchenstoffe mit hochkarätigen Schauspielern neu zu verfilmen. Vier Premieren stehen diesmal auf dem Programm. Besonders hohe Erwartungen weckt am ersten Feiertag um 15.10 Uhr "Das Mädchen mit den Schwefelhölzern" nach Hans Christian Andersen: Nina Kunzendorf ist darin als abgrundtief böse Waisenhaus-Leiterin Frau Landfried zu sehen. Unter der Regie von Uwe Janson wirken außerdem "Wilsberg"-Assistent Oliver Korittke und der Dortmunder "Tatort"-Kommissar Jörg Hartmann mit.

Märchenfilme mit hochkarätigen Schauspielern

Ebenfalls am ersten Feiertag läuft um 14.10 Uhr "Vom Fischer und seiner Frau", am zweiten Feiertag sind "Die kleine Meerjungfrau" (14.10 Uhr) und "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" (15.10 Uhr) zu sehen. Direkt im Anschluss läuft an beiden Tagen ein weiteres ambitioniertes Projekt: "Pinocchio", die ARD-Neuverfilmung mit Mario Adorf als Vater der berühmten Holzmarionette. Weitere Rollen in der Kombination von Animation und Realfilm spielen Ulrich Tukur, Inka Friedrich und Benjamin Sadler.

Freunde des dokumentarischen Fernsehens kommen am ersten und zweiten Feiertag im Ersten auf ihre Kosten. Jeweils um 19.15 Uhr nimmt Klaus Scherer die Zuschauer in seinem neuen Film "Im Bann der Arktis" mit auf eine Reise von Grönland nach Alaska. ARTE wiederum setzt am zweiten Weihnachtsfeiertag mit dem Thementag "Zirkuswelten" einen Kontrapunkt zum Film- und Serienprogramm anderer Sender. Zu sehen sind neben Dokumentationen der Cirque du Soleil und der Chinesische Staatszirkus mit neuen Shows.

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Am zweiten Feiertag wird auch das Abendprogramm etwas frischer - zumindest im Ersten. Zunächst läuft um 20.15 Uhr "Die Fette Hoppe", ein MDR-"Tatort" mit dem Gespann Christian Ulmen und Nora Tschirner, das nach den ursprünglichen Plänen nur einmal in der Klassikstadt Weimar ermitteln sollte. Der Sender hat aber bereits eine Fortsetzung angekündigt. Um 21.45 Uhr wird "Verrat" ausgestrahlt, eine neue Folge der schwedischen Krimireihe "Mankells Wallander". Und wer es ganz anspruchsvoll und philosophisch mag, kann sich um 23.25 Uhr Terrence Malicks Schöpfungsdrama "The Tree of Life" mit Sean Penn und Brad Pitt anschauen. Der Film läuft zum ersten Mal im frei empfangbaren Fernsehen.