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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen David Twohys drittes Sci-Fi-Abenteuer "Riddick" sowie "Der Fremde am See", ein sommerlich leichter, schwuler Liebesfilm wird zu einem abgründigen Thriller um Sex und Tod.

Riddick (USA 2013)

Im dritten "Riddick"-Abenteuer wird Vin Diesel nach einem Verrat auf einen unwirtlichen Wüstenplanet ausgesetzt, auf dem jeder Mensch dem Tode geweiht scheint. Dies ist der Schauplatz eines mit viel Gewalt geschilderten Überlebenskampfes, in dem der brachiale Antiheld Riddick sich nicht nur gefräßigen Weltraum-Monstern, sondern auch erbarmungslosen Kopfgeldjägern und einem nach persönlicher Vergeltung strebenden Raumschiffkapitäns stellen muss, um sich zu retten und den Planet verlassen zu können. Actionikone Vin Diesel beherrscht diesen Sciene-Fiction-Streifen, der auf Motive von „Pitch Black", dem ersten „Riddick"-Film, zurückgreift. Vin Diesel überzeugt erneut in seiner Rolle als hartgesottener Outlaw, der sich jeder Gefahr mit stoisch-entschlossenem Willen entgegenstellt.

Regie und Drehbuch: David Twohy. Mit: Vin Diesel, Jordi Mollá, Matt Nable, Katee Sackhoff, Dave Bautista, Bokeem Woodbine, Raoul Trujillo, Nolan Gerard Funk, Karl Urban. Länge: 119 Minuten. FSK: ab 16 Jahre.

Der Fremde am See (Frankreich 2013)

Franck verbringt die heißen Sonnentage an einem idyllisch abgelegenen See, einem Treffpunkt für schwule Männer, die sich dort sonnen, abkühlen und ab und zu im angrenzenden Waldstück verschwinden, um dort schnellen, unverbindlichen Sex zu haben. Hier verfällt er bald dem Charisma des athletischen Michel, dem attraktivsten, allerdings auch undurchsichtigsten Strandbesucher. Als dessen eifersüchtiger Begleiter unter mysteriösen Umständen verschwindet, nutzt Franck die Gelegenheit, um Michel näherzukommen, obwohl er weiß, dass dieser äußerst gefährlich ist… Was als sommerlich leichter, schwuler Liebesfilm beginnt, wird zu einem abgründigen Thriller um Sex und Tod: eine verhängnisvolle Affäre, subtil inszeniert in einer hypnotischen Mischung aus Natürlichkeit und kunstvoller Stilisierung.

Regie und Drehbuch: Alain Guiraudie. Mit: Pierre Delandon-Champs, Christophe Paou, Patrick d’Assumçao, Jérôme Chapatte, Mathieu Vervisch, Gilbert Traina, Emmanuel Daumas. Länge: 97 Minuten. FSK: ab 16 Jahre.

Die schönen Tage (Frankreich 2013)

Nach ihrer Pensionierung hat die verheiratete Caroline plötzlich jede Menge Freizeit, mit der sie aber nichts anzufangen weiß. Widerwillig lässt sich die attraktive 60-jährige auf das Angebot ihrer Töchter ein, einen Seniorenclub zu besuchen. Töpfer- und Theaterkurs öden Caroline an, doch der Computerkurs weckt dank seines charismatischen Lehrers ihr Interesse. Der gut 20 Jahre jüngere Julien macht Caroline deutliche Avancen, und schon bald lässt sie sich auf eine Affäre ein, die eine verloren geglaubte Leidenschaft in ihr entfacht. Sie genießt das Glück des Moments, weiß jedoch, dass sie sich letztendlich zwischen ihrem liebevollen Ehemann und dem charmanten Julien entscheiden muss. Vernoux verbindet in ihrer melodramatischen Komödie auf gekonnte Weise Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit, was auch der großen schauspielerischen Leistung und der im Alter ungebrochenen Ausstrahlungskraft Fanny Ardants zu verdanken ist. 

Regie: Marion Vernoux. Drehbuch: Marion Vernoux, Fanny Chesnel (nach ihrem Roman). Mit: Fanny Ardant, Laurent Lafitte, Patrick Chesnais. Länge: 94 Minuten. FSK: ohne Altersbeschränkung.

Zwei Leben (Deutschland/Norwegen 2012)

Mit dem Fall der Mauer muss sich Katrine ihrer Vergangenheit stellen: sie, die glücklich in Norwegen verheiratete Frau, Mutter und Großmutter, ist nicht die Person, die sie zu sein vorgibt. Anfänglich versucht sie noch die Spuren zu vertuschen, doch dann bricht ihre Identität zusammen: Katrine war Mitarbeiterin der Stasi. Der Film von Georg Maas basiert auf einem realen Fall: Kinder aus den von der SS betriebenen „Lebensborn"-Heimen in Norwegen wuchsen nach dem Krieg in der DDR auf und wurden zur Spionage rekrutiert. Maas gelang mit zwei hervorragenden Darstellerinnen, Juliane Köhler als Katrine und Liv Ullmann als ihre norwegische Mutter, ein spannender und doch subtiler Film, eine gelungene Mischung aus berührendem Drama und packendem Thriller.

Regie: Georg Maas. Drehbuch: Georg Maas, Christoph Tölle, Ståle Stein Berg, Judith Kaufmann. Mit: Juliane Köhler, Liv Ullmann, Sven Nordin, Ken Duken. Länge: 97 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.