Schneider äußerte sich nach einer Sitzung des Kuratoriums Luther 2017. Dieses hochrangig besetzte Gremium unter Leitung des EKD-Ratsvorsitzenden koordiniert seit 2008 die Lutherdekade und die gemeinsame Vorbereitung von Staat und Kirche für das Reformationsjubiläum.
"Wir wollen keine Museumsveranstaltung", sagte Schneider. Um eine stärkere Beteiligung zu erreichen, gebe es die Überlegung, Menschen dazu aufzurufen, analog zu den 95 Thesen des Reformators Martin Luther (1483-1546) eigene Ideen einzubringen. "Wie eine Art moderne Thesen", ergänzte der Ratsvorsitzende.
Bundesweite Koordinierung
Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) sagte: "Die Thesen sollen aus der Bevölkerung kommen." Aber auch Prominente sollen sich bei der Aktion, die für 2014 geplant ist, einbringen. Eine Jury soll dann die interessantesten Thesen auswählen.
###mehr-links### Zugleich sollen die Anstrengungen intensiviert werde, um für das Reformationsjubiläum über Deutschland hinaus zu werben. Deshalb werde etwa erwogen, das Themenjahr "Reformation und die Eine Welt" 2016 in Straßburg zu eröffnen. "Mit dem Sitz des Europarlaments dort halte ich das für eine gute Wahl", sagte der Kultusminister.
Dorgerloh sagte: "Es gibt eine Fülle von Aktivitäten, jetzt brauchen wir nur noch einen bundesweiten Spielplan zur Koordinierung." Vor allem die Großereignisse sollten abgestimmt werden, sagte er.
"Reformation und Politik"
Bei dem Treffen in Halle ging es den Angaben zufolge unter anderem um das Themenjahr 2014 der Lutherdekade, das unter dem Motto "Reformation und Politik" steht. Die Lutherdekade begann im Jahr 2008. Mit ihr bereiten die evangelischen Kirchen sowie Bund, Länder und Gemeinden gemeinsam das Reformationsjubiläum 2017 vor.
Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen zum Ablasswesen. Der Thesenanschlag an der Wittenberger Schlosskirche gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformationsbewegung.