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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Roland Emmerichs "White House Down" sowie "Das Mädchen Wadjda", ein intimes Porträt des Frauenalltags in Saudi-Arabien - Film des Monats der Jury der evangelischen Filmarbeit.

White House Down (USA 2013)

Im Blockbuster-Sommer konnte sich das neue Werk von Roland Emmerich nicht so recht behaupten, dennoch ist sein "Präsident in Gefahr"-Szenario viel origineller als ein ähnlicher Film vor einigen Wochen, Antoine Fuquas "Olympus Has Fallen". Bei Emmerich sind es rechtsradikale Terroristen, die es auf den Präsidenten abgesehen haben. Sie stürmen das Weiße Haus, als sich gerade der Agent John Cale (Channing Tatum) darin aufhält: Er ist der einzige, der den Präsidenten (Jamie Foxx) noch retten kann. Emmerich trumpft mit perfekt inszenierten Actionsequenzen und einem überraschenden Humor. Seine politische Botschaft  - die Lobbyisten sind an allem schuld - kommt eher simpel daher. 

Regie: Roland Emmerich. Buch: James Vanderbilt. Länge 131 Minuten. Mit: Channing Tatum, Jamie Foxx, Maggie Gyllenhaal, James Woods. FSK: 12, feiertagsfrei.

Shadow Dancer (Großbritannien/Irland 2012)

1993. Nach einem missglückten Bombenattentat erpresst der MI5-Agent Mac die IRA-Kämpferin Colette, eine alleinerziehende Mutter, zur Mitarbeit. Sie soll ihre familiäre Umgebung ausspähen, denn ihre Brüder sind ranghohe Offiziere im terroristischen Flügel der IRA. Der Druck, der auf Colette lastet, ist ungeheuer, denn auch die IRA schöpft Verdacht. Doch auch Mac muss erkennen, dass er nur ein kleines Rädchen im Getriebe des Geheimdienstes ist. Das melancholische IRA-Drama mit beeindruckenden Schauspielerleistungen von Andrea Riseborough und Clive Owen setzt seinen Schwerpunkt auf die Loyalitätskonflikte seiner Heldin. "Shadow Dancer" war eine der Überraschungen der letztjährigen Berlinale.

Regie: James Marsh. Buch: Tom Bradby. Länge: 100 Minuten. Mit: Clive Owen, Andrea Riseborough, Barry Barnes, Maria Laird, Ben Smith. FSK: 12, feiertagsfrei.

Das Mädchen Wadjda (Saudi-Arabien/Deutschland 2012)

Die zehnjährige Wadjda, die mit ihren Eltern in Riad lebt, möchte ein Fahrrad. Es steht im Laden um die Ecke, aber es ist doch sehr weit weg. Das grüne Rad ist in Haifaa Al Mansours Spielfilm - dem ersten, den eine Regisseurin in Saudi-Arabien drehten konnte - ein Symbol für alles, was Mädchen und Frauen unter dem besonders strengen wahhabitisch-islamischen Regime nicht dürfen: ihren Beruf und Partner selbst wählen, sich unbedeckt in der Öffentlichkeit zeigen oder einfach nur - sich bewegen, laut sein, Spaß haben. Auf den Spuren seiner umtriebigen, rührenden jungen Heldin entwirft der Film ein intimes Porträt des Frauenalltags in einem Land, von dem wir im Westen immer noch zu wenig wissen. Und am Ende gibt's ein Fahrradrennen.

Regie und Buch: Haifaa Al Mansour. Länge: 98 Minuten. Mit: Waad Mohammed, Reem Abdullah, Abdullrhaman Al Gohani, Sultan Al Assaf. FSK: ohne Altersbeschränkung. FBW: besonders wertvoll. Film des Monats der Jury der evangelischen Filmarbeit.

König von Deutschland (Deutschland 2013)

David Dietl, der Sohn von Helmut Dietl, hat eine Sozialkomödie mit Olli Dittrich in der Hauptrolle gedreht. Dittrich spielt Müller, einen so vollkommen durchschnittlichen Durchschnittsbürger, dass er zum begehrten Test- und Forschungsobjekt einer Marketingfirma wird. Die durchleuchtet den Arglosen nach allen Regeln der Biometrie, stattet ihn und sein Heim mit Big-Brother-Equipment aus und verführt ihn als Vollzeitgeschmackstester zum Shoppen und Genießen. Die totale Datenerfassung des Durchschnittsdeutschen als Zuliefergeschäft für Konzerne: Dietls Debütfilm zaubert aus brisanter Systemkritik eine böse Zeitgeistkomödie.

Regie und Buch: David Dietl. Länge: 97 Minuten. Mit: Olli Dittrich, Veronica Ferres, Wanja Mues, Katrin Bauerfeind, Jonas Nay. FSK: ohne Altersbeschränkung.