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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen "Where's the Beer and when do we get paid", ein eindrückliches Porträt des Musikers Jimmy Carl Black, sowie der turbulent-melancholische Film "Portugal, mon amour".

Planes (USA 2013)

Das Sprühflugzeug Dusty träumt davon, am legendären "Wings-Around-the-Globe"-Rennen teilzunehmen - und schafft sogar die Qualifikation für den Wettbewerb, der es nach Grönland, Bayern, Indien, Japan und Mexiko führt. "Planes" knüpft direkt an den Erfolg der "Cars"-Serie an, und die Flugzeuge sehen den Autos von damals ähnlich. Doch zeichnet der Film die Geschichte vom Außenseiter, der seinen Traum verwirklichen will, mit eher groben Pinselstrichen und am Schluss sogar mit unangenehmen patriotischen Beiklängen.

Regie: Klay Hall. Buch: Jeffrey M. Howard. Deutsche Stimmen: Oliver Kalkofe, Marie Bäumer, Kai Ebel, Matthias Dolderer. Länge: 192 Min. FSK: ohne Altersbeschränkung.

"Where's the Beer and when do we get paid" (Deutschland 2012)

"I am a legend", sagt der Mann mit dem schwarzen T-Shirt und dem Schnauzbart. Jimmy Carl Black, der Amerikaner, lebt in einem kleinen Dorf im Chiemgau. Er war der Drummer der legendären Band "Mothers of Invention" mit Frank Zappa und geht immer noch auf Tournee.  Reich ist er bei den "Mothers" nicht geworden, und nach der Auflösung der Band musste er sich mit Gelegenheitsarbeiten durchschlagen. Sigrun Köhler und Wiltrud Baier liefern in ihrem Dokumentarfilm ein eindrückliches Porträt des Musikers und gewähren Einblicke in die Mechanismen des Musikgeschäfts. "The Indian of the group", wie Black sich selbst nannte, starb 2008 an Krebs.

Regie, Buch: Sigrun Köhler, Wiltrud Baier. Länge. 86 Min. Mit: Jimmy Carl Black, Don Preston, Bunk Gardener, Roy Estrada, Eugene Chadbourne.

The Look of Love (Großbritannien/USA 2013)

In seinem neuesten Werk widmet sich der Regisseur Michael Winterbottom einer britischen Nachkriegslegende: "The Look of Love" erzählt die Lebensgeschichte von Paul Raymond, der als Besitzer von Strip-Clubs und Herausgeber diverser Männermagazine ein Vermögen verdient und die Sexfantasien seiner Zeitgenossen im Nachkriegsgroßbritannien nachhaltig geprägt hat. Winterbottom und sein Star Steve Coogan zeigen den "Sex-Mogul" als beziehungsunfähigen, letztlich ganz gewöhnlichen Egoisten.

Regie: Michael Winterbottom. Buch: Matt Greenhalgh. Länge: 101 Minuten. Mit: Steve Coogan, Anna Friel, Tamsin Egerton, Imogen Poots, Stephen Fry.

Portugal, mon amour (Portugal, Frankreich 2013)

Seit 30 Jahren leben Maria und ihr Mann José in Paris. Sie sind genau so, wie hochnäsige Franzosen sich Portugiesen vorstellen: bienenfleißig, zurückhaltend und hilfsbereit. José, der Polier, arbeitet für seinen Chef gerne mal das Wochenende durch, Concierge Maria lässt sich klaglos ausbeuten von den Bewohnern eines herrschaftlichen Jugendstilhauses. Bis José ein Anwesen mit Weingut erbt und die beiden ihre Rückkehr nach Portugal ankündigen. Für die Franzosen wäre der Verlust der beiden guten Geister der pure Horror, und sie beginnen, das Paar zu umwerben. Turbulent-melancholischer Film um den "clash" zweier Kulturen, der seinen liebenswürdigen Helden viel Raum gibt.

Regie: Ruben Alves. Buch: Hugo Gélin, Jean-André Yerles, Ruben Alves. Mit: Maria Vieira, Rita Blanco, Joaquim de Almeida, Roland Giraud. Länge: 90 Minuten.