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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen die Weltuntergangs-Komödie "Auf der Suche nach einem Freund für das Ende der Welt" und Michael Hanekes gefühlvolles, neues Meisterwerk "Liebe" - die Geschichte eines älteren Ehepaares, das am Ende des gemeinsamen Lebens steht.

Auf der Suche nach einem Freund für das Ende der Welt (USA 2012)

Im Angesicht des Weltunterganges erscheint vieles auf den ersten Blick recht sinnlos. Während einige ihre letzten Stunden auf Erden exzessiv feiern und andere ihrem Leben ein noch jäheres Ende setzen, macht sich Dodge (Steve Carell) mit seiner Zufallsbekanntschaft Penny (Keira Knightley) auf einen Trip durch das Land im Ausnahmezustand, um seine verlorene Liebe aufzuspüren. Angesichts der Apokalypse findet Regiedebütantin Lorene Scafaria in ihrem kleinen Filmschmuckstück erhellende und bewegende Antworten auf die Frage, worauf es im Leben ankommt.

USA 2012. Regie: Lorene Scafaria. Buch: Lorene Scafaria. Mit: Steve Carell, Keira Knightley, Nancy Carell, Roger Aaron Brown, Connie Britton, Adam Brody, Rob Gorddry, Gilian Jacobs, Derek Luke. Länge: 101 Minuten. FSK: ab 12 Jahren.

Liebe (Frankreich, Deutschland, Österreich 2012)

Das kultivierte, pensionierte Ehepaar Georges (Jean-Louis Trintignant) und Anne (Emmanuelle Riva) genießt ihren gemeinsamen Lebensabend im hohen Alter. Doch eines Tages erleidet Anne einen Schlaganfall. Fortan ist sie unterhalb der Hüfte halbseitig gelähmt. So gut es ihm möglich ist, sorgt sich George mit bedingungsloser Hingabe um seine Frau. Als sich Annes Zustand jedoch immer weiter verschlechtert, gerät auch er an seine Grenzen und benötigt zusätzliche Hilfe von zwei Pflegekräften. Die einst glückliche Beziehung scheint zu zerbrechen. Michael Hanekes gefühlvolles, neues Meisterwerk versucht mit jeder Einstellung, mit jeder Geste die Essenz dessen zu zeigen, was man unter Liebe verstehen kann.

Regie: Michael Haneke. Buch: Michael Haneke. Mit: Jean-Louis Trintignant, Emmanuelle Riva, Isabelle Huppert, Alexandre Tharaud, William Shimell, Ramón Agirre, Rita Blanco. Länge: 125 Minuten. FSK: ab 12 Jahren.

Und nebenbei das große Glück (Frankreich 2012)

Als der lebenslustige Musiker Sacha (Gad Elmaleh) die schönen Charlotte (Sophie Marceau) zufällig vor einem plötzlichen Regenguss rettet, funkt es gewaltig zwischen den beiden. Da weiß Sacha jedoch nicht, dass es sich bei der betörenden Unbekannten um die Ehefrau des Industriemagnaten handelt, für den er gerade einen Werbejingle produziert. Doch das ist nicht das einzige Hindernis, das der in den Tag lebende Musiker mit Bindungsängsten überkommen muss, um das Herz seiner Angebeteten zu gewinnen. Regisseur James Huth inszenierte eine muntere, romantische Komödie, deren Komplikationen etwas zu konstruiert wirken, worüber das stark aufspielende Schauspielensemble jedoch hinwegtröstet.

Regie: James Huth. Buch: Sonja Shillito, James Huth. Mit: Gad Elmaleh, Sophie Marceau, Maurice Barthélémy, François Berléand, Michaël Abiteboul, Julia-Anne Roth, Macha Méril. Länge: 110 Minuten. FSK:  ohne Altersbeschränkung.

Die Kunst sich die Schuhe zu binden (Schweden 2011)

Der arbeitslose Schauspieler Alex, der soeben von seiner Lebensgefährtin den Laufpass bekommen hat, versucht nun endlich sein Leben in den Griff zu kriegen und nimmt eine Stelle in einer Betreuungseinrichtung für Behinderte an. Die vorherrschende, eintönige Routine stößt jedoch bei den Bewohnern, wie auch bei Alex, auf wenig Gegenliebe. Als er die kreative und musikalische Begabung der Behinderten entdeckt, beginnt er mit ihnen Theater zu spielen. Dabei gewinnt er mit seiner spontanen, aber nicht immer verantwortungsvollen Art schon bald die Herzen der Bewohner – und erntet den Argwohn von Eltern und Kollegen. Dem auf einer wahren Begebenheit basierendem Film hätte etwas mehr Experimentierfreudigkeit nicht geschadet, da die Handlung sich sehr stark an bewährten Erzählmustern orientiert. Die großartigen, geistig behinderten Schauspieler und das engagierte Anliegen des Filmes trösten jedoch über weite Strecken darüber hinweg.

Regie: Lena Koppel. Buch: Lena Koppel, Trine Piil, Pär Johansson. Mit: Bosse Östlin, David Gustafsson, Ellinore Holmer, Maja Karlsson, Theresia Widarsson. Länge: 100 Minuten. FSK: ohne Altersbeschränkung.