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Auf ihrer Konferenz in Budapest wollen die Europäischen Kirchen die Weichen für die Fahrt in die Zukunft neu stellen.
Europäische Kirchen warnen vor Säkularisierung
Mit Warnungen vor einer zunehmenden Säkularisierung in Europa ist in Budapest am Mittwoch die Vollversammlung der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) eröffnet worden. Bei dem europäischen Kirchentreffen sollen Beschlüsse für eine strategische und strukturelle Neuausrichtung des Dachverbandes von rund 120 anglikanischen, orthodoxen und protestantischen Kirchen gefasst werden.

Die Versammlung erwartet bis zum 8. Juli rund 400 Delegierte, Gäste und Berater. Sie steht unter dem biblischen Leitwort "Was zögerst du noch?". Geplant ist die Verabschiedung einer neuen Verfassung. Der Entwurf sieht unter anderem eine Verkleinerung der Gremien sowie eine Verlegung des Sitzes von Genf nach Brüssel vor.

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Europa sei mit einer zunehmenden Säkularisierung konfrontiert, sagte der ungarische reformierte Bischof József Steinbach in seiner Predigt im Eröffnungsgottesdienst. Diese Entwicklung gehe einher mit einer Abdrängung von Religion an den Rand der Öffentlichkeit. Die Rechtsstellung der Kirchen werde ebenso wie die christlichen Werte infrage gestellt.

Der Präsident des Rates der katholischen Europäischen Bischofskonferenzen, der ungarische Kardinal Péter Erdö, sagte, die Säkularisierung des Alltagslebens könne den Weg zu Gott heute besonders erschweren. Manchmal habe man den Eindruck, dass die großen Versprechen über Freiheit und Wahrheit kaum zu verwirklichen seien. Die Erwartungen, die mit dem Zusammenbruch des kommunistischen Systems verbunden wurden, erschienen als nicht realistisch, ergänzte Erdö, der Erzbischof von Esztergom-Budapest und Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz Ungarn ist.

"Es ist nicht unsere Aufgabe, Europas Probleme zu lösen"

"Es ist die Zeit gekommen, dass Europa über seine Zukunft entscheidet", zitierte der Kardinal ein Apostolisches Schreiben von Papst Johannes Paul II. Die Grundlage dieser Zukunft sei die Begegnung mit der christlichen Botschaft. Erdö verwies auch auf die konstruktive ökumenische Zusammenarbeit in Europa. Beispielhaft nannte er die drei Europäischen Ökumenischen Versammlungen, die von der Konferenz Europäischer Kirchen und dem Rat der Europäischen Bischofskonferenzen veranstaltet wurden. 

"Es ist nicht unsere Aufgabe, Europas Probleme zu lösen", sagte der griechisch-orthodoxe Metropolit Emmanuel von Frankreich vor der Eröffnung. Aber wenn sich die Konferenz Europäischer Kirchen verändere, könnte dies auch Einfluss auf benachbarte Institutionen haben, ergänzte Emmanuel, der an der Spitze des Präsidiums der Ökumene-Organisation steht. Die Konferenz Europäischer Kirchen sei eine christliche Gemeinschaft, die bei gemeinsamen Anliegen den Kirchen eine Stimme geben wolle.

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Zur anstehenden Reorganisation sagte Generalsekretär Guy Liagre, die Reformen seien nötig, da sich sowohl die Bedingungen in der Gesellschaft als auch die kirchliche Landschaft gewandelt hätten. Angesichts von Herausforderungen wie Säkularisierung, Armut, Minderheitenrechte und systematischer Korruption komme es darauf an, dass die Konferenz Europäischer Kirchen wirkungsvoll als Vermittler auftrete, Wissen bereitstelle und Netzwerke von örtlichen Kirchengemeinden, sowie regionalen und nationalen Kirchen unterstütze, sagte der Belgier Liagre.