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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen Pedro Almodóvars "Fliegende Liebende" sowie "Layla Fourie" - das Bild einer Gesellschaft, die von Angst und Misstrauen geprägt ist.

Fliegende Liebende (Spanien 2013)

Eine Jungfrau, die den Tod riechen kann, ein feiger Liebhaber, ein Killer und zwei bisexuelle Piloten treffen in einem Flugzeug aufeinander, das aufgrund eines Fahrwerkproblems gezwungen ist, auf unbestimmte Zeit zu kreisen - das klingt nach dem Beginn eines wunderbaren Witzes. Der neue Film des spanischen Meisterregisseurs Pedro Almodóvar möchte vielleicht auch kaum mehr sein: "Fliegende Liebende" ist vor allem eine quietschbunte, skurrile Episodenkomödie. Wer auf dramaturgische Kunstgriffe wie in "Sprich mit ihr" oder "Die Haut, in der ich wohne" hofft, erwartet zu viel. "Fliegende Liebende" ist, in vielleicht gewolltem krassen Kontrast zu Almodóvars letzten Filmen, unterhaltsam, satirisch, selbstbewusst schwul und komisch, ohne weiteren Tiefgang.

Regie und Buch: Pedro Almodóvar. Mit: Antonio Banderas, Penélope Cruz, Coté Soler, Antonio de la Torre, Hugo Silva, Miguel Ángel Silvestre, Laya Martí, Javier Cámara. Länge: 90 Min. FSK: 16.

Ich - Einfach unverbesserlich 2 (USA 2013)

Gru, der Bösewicht aus dem Animationserfolg "Ich - Einfach unverbesserlich" von 2010, ist darin zum hingebungsvollen Familienvater bekehrt worden. Nun also führt er ein beschauliches, anständiges Leben. Doch ihm fehlt die Schurkerei - da kommt ihm Abwechslung in Form von Lucy, einer schrulligen Agentin, ins Haus. Er soll im Namen einer supergeheimen Organisation einen Bösewicht stoppen. Der Film neigt dazu, Nummernrevue zu werden und entfaltet nicht ganz den Charme des ersten Teils. Doch gibt es genug Szenen, die als beste Unterhaltung durchgehen. Besonders, wenn die etwas öde Handlung in den Hintergrund gedrängt und so die Bühne den heimlichen Stars des Films überlassen wird: den eifrig vor sich hinwerkelnden Minions und ihrem absurden Humor.

Regie: Pierre Coffin, Chris Renaud. Buch: Cinco Paul, Ken Daurio. Deutsche Stimmen: Oliver Rohrbeck, Martina Hill, Sonya Kraus. Länge: 94 Min. FSK: 0.

Layla Fourie (Deutschland/Südafrika/Frankreich/Niederlande 2013)

Die Regisseurin und Wahlberlinerin Pia Marais kehrt in ihre Heimat Südafrika zurück und zeichnet mit einer Mischung aus Thriller und Psychodrama das Bild einer Gesellschaft, die von Angst und Misstrauen geprägt ist: Die alleinerziehende Layla Fourie beginnt einen Job bei einer Firma, die spezialisiert ist auf Lügendetektoren. Unter anderem muss sie potenzielle Angestellte eines Casinos auf Ehrlichkeit testen. Eines Nachts passiert ihr ausgerechnet in Begleitung ihres kleinen Sohnes auf dem Weg zu einem wichtigem Termin ein Unfall; sie überfährt einen Mann - und begeht Fahrerflucht. Kurz darauf lernt sie Eugene kennen, der sich als der Sohn des Opfers herausstellt. Die moralische Zwickmühle der Layla Fourie spitzt sich immer mehr zu.

Regie: Pia Marais. Buch. Horst Markgraf, Pia Marais. Mit: Rayna Campbell, August Diehl, Rapule Hendricks, Terry Norton. Länge: 105 Min. FSK: 0.

Taffe Mädels (USA 2013)

In der Hollywoodkomödie von Paul Feig, der mit "Brautalarm" 2011 einen großen Frauenkomödienhit landete, nimmt Sandra Bullock gewissermaßen ihre aus "Miss Undercover" bekannte Rolle wieder auf. Sie verkörpert eine selbstbewusste, tollpatschige, erfolgreiche aber dennoch einsame FBI-Agentin. In "Taffe Mädels" sieht sie sich nun wider Willen gezwungen, mit der vulgären und lauten Shannon Mullins (Melissa McCarthy) zusammen zu arbeiten. Man kennt die Konstellation aus den stets männlich besetzten "Buddy-movies": Es geht um das Zusammenwachsen der gegensätzlichen Charaktere. Die Handlung von Paul Feigs weiblich ausgerichteter Neuauflage ist von daher relativ vorhersehbar. Trotzdem bereitet es großes Vergnügen, den beiden so unterschiedlichen Schauspielerinnen Bullock und McCarthy bei ihrem Handwerk zuzusehen. Besonders McCarthy, die sich bereits in "Brautalarm" als Meisterin des "geschmacklosen" Witzes zeigte, gelingen erneut ein paar sehr amüsante Momente.

Regie: Paul Feig. Buch: Katie Dippold. Mit: Sandra Bullock, Melissa McCarthy, Demian Bichir, Marlon Wayans. Länge: 117 Min. FSK: 12.