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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen der Agententhriller "Das Bourne Vermächtnis" sowie "Parada" - eine lustvoll grobhumorige, zugleich skeptische Utopie von einem neuen, liberalen "gesamtjugoslawischen" Geist, der sexuelle Minderheiten einschließt.

Das Bourne Vermächtnis  (USA 2012)

Jason Bourne war nicht der Einzige. Auch Aron Cross (Jeremy Renner) hat sich einem Geheimdienstprogramm unterzogen, das Agenten in genmanipulierte Elitekämpfer verwandelt. Nachdem Jason Bourne sich gegen seine Auftraggeber gewendet hat, beschließt die CIA allerdings, sämtliche Absolventen des Programms zu eliminieren. Cross gelingt jedoch zusammen mit der Ärztin Marta Shearing (Rachel Weisz) die Flucht. Angeführt von Colonel Eric Byer (Edward Norton) beginnt eine Hetzjagd auf das Paar. Regisseur Tony Gilroy inszeniert mit dem vierten Teil der "Bourne"-Reihe einen routinierten Agententhriller, der nicht an die Spannung und Originalität der Vorgänger anschließen kann.

USA 2012. Regie: Tony Gilroy. Buch: Dan Morgan, Tony Gilroy. Mit: Jeremy Renner, Rachel Weisz, Edward Norton, Scott Glenn, Stacy Keach, Joan Allen. Länge: 135 Minuten. FSK: ab 12 Jahren.

Parada (Serbien, Slowenien, Kroatien, Montenegro, Mazedonien 2011)

Ausgerechnet der ehemalige serbische Warlord Limun (Nikola Kojo) muss sich der Homophobie auf dem Balkan entgegenstellen. Schwulenfeindlichkeit gehört im ehemaligen Jugoslawien praktisch zum gesellschaftlich erwünschten Normalzustand. Deshalb kann die "Gay Pride Parade" in Belgrad nur unter strengstem Personenschutz stattfinden. Für den muss nun Limun sorgen, weil seine Angetraute (Hristina Popovic) nicht auf ihren schwulen Hochzeitsplaner verzichten will. Regisseur Srdjan Dragojevic inszeniert mit einem wunderbaren Ensemble eine unterhaltsame, lustvoll grobhumorige, aber zugleich skeptische Utopie von einem neuen, liberalen "gesamtjugoslawischen" Geist, der sexuelle Minderheiten einschließt.

Regie: Srdjan Dragojevic. Buch: Srdjan Dragojevic. Mit: Nikola Kojo, Milos Samolov, Hristina Popovic, Goran Jevtic. Länge: 115 Minuten. FSK: ab 16 Jahren.

Bittere Kirschen (Deutschland 2012)

Die Schauspielkarriere von Lena (Anna Stieblich) ist auf einer bitteren Note geendet: Entlassen, wohl des Alters wegen. Die Beisetzung ihrer Mutter führt sie zurück in ihr Heimatdorf, von dem aus sie sich auf eine Reise nach Auschwitz begibt. Zu Lena stoßen Julius (Martin Lüttge), die alte Jugendliebe ihrer Mutter, und der katholische Priester Richard (Wolfram Koch), der sich in einer Glaubenskrise befindet. Auf dem Rückweg durchleben die Beteiligten eine halluzinierte Zeitreise. Didi Danquarts poetisches Roadmovie über die eigenartigen Gesetze des Erinnerns erschließt sich nur schwer - erst am Ende entstehen magische Momente.

Regie: Didi Danquart. Buch: Stephen Weiland, Didi Danquart (nach dem Roman "Lenas Liebe" von Judith Kuckart). Mit: Anna Stieblich, Martin Lüttge, Wolfram Koch, Rolf Hoppe, Sylvester Groth, Jonathan Dümcke. Länge: 107 Minuten. FSK:  ab 12 Jahren.

Vatertage - Opa über Nacht (Deutschland 2012)

Der Münchner Fremdenführer Basti (Sebastian Brezzel) ist ein waschechter Lebenskünstler. Wenn er nicht gerade arabische Touristen mit der Rikscha durch die bayrische Hauptstadt kutschiert, spielt er in einer Blaskapelle oder jagt den Frauen hinterher. Doch völlig unerwartet steht plötzlich die 17-jährige Dina (Sarah Horvath) mit einem Baby vor seiner Tür. Der verblüffte Basti ist mit einem Schlag Großvater geworden. Die Komödie von Regisseur Ingo Rasper strotzt zwar nur so von Klischees, die schwungvolle Inszenierung steuert den Film jedoch über manche Untiefe hinweg.

Regie: Ingo Rasper. Buch: Thomas Bahmann, Ralf Hertwig. Mit: Sebastian Bezzel, Sarah Horvath, Monika Gruber, Mika Sieger, Heiner Lauterbach, Christiane Paul. Länge: 93 Minuten. FSK: ohne Altersbeschränkung.