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Der Heidelberger Katechismus ist die Bekenntnisschrift der reformierten Protestanten. In 129 Fragen erklärt die Schrift, die 1563 in Heidelberg veröffentlicht wurde, den christlichen Glauben. Am kommenden Wochenende wird ihr 450-jähriges Bestehen gefeiert. Der Katechismus wurde auf Initiative des pfälzischen Kurfürsten Friedrich III. von Zacharias Ursinus, einem Schüler Melanchthons, verfasst. 1619 wurde der Katechismus von der Dordrechter Synode, an der neben den niederländischen Calvinisten auch Reformierte aus der Schweiz, Deutschland und England teilnahmen, zum Bekenntnisbuch der reformierten Kirchen erklärt. An der Bekenntnisschrift, deren Text durchgehend mit Bibelstellen belegt wird, orientieren sich bis heute mehr als 80 Millionen reformierte Christen weltweit.
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Der Katechismus ist zugleich Unterrichtsbuch für Schule und Kirche, Bekenntnisschrift der reformierten Kirchen sowie Trost- und Gebetbuch. Zu den bekanntesten Stellen des Katechismus gehört die einleitende Frage: "Was ist der Trost im Leben und im Sterben?" Danach gliedert sich die Schrift in drei Teile. Der erste Abschnitt handelt von des Menschen Elend. Im zweiten Teil, der auch das Apostolische Glaubensbekenntnis, Taufe und Abendmahl in Frage-und-Antwortform behandelt, geht es um die Erlösung des Menschen. Im letzten Teil wird dazu aufgefordert, dass die Menschen für ihre Erlösung aus dem Elend dankbar sind und dies in Gebet und guten Werken ausdrücken.
"Was nützt uns die Himmelfahrt Christi?"
Im Fernsehgottesdienst am Himmelfahrtstag versucht die Heiliggeistgemeinde, anhand der 49. Frage eine Verbindung zwischen dem Heidelberger Katechismus und Christi Himmelfahrt herzustellen. Die 49. Frage lautet: "Was nützt uns die Himmelfahrt Christi?" Die Antwort: "Erstens: Er ist im Himmel vor dem Angesicht seines Vaters unser Fürsprecher. Zweitens: Wir haben durch unseren Bruder Jesus Christus im Himmel die Gewissheit, dass er als das Haupt uns, seine Glieder, auch zu sich nehmen wird. Drittens: Er, sitzend zur Rechten Gottes, sendet seinen Geist zu uns, der uns die Kraft gibt, zu suchen, was droben ist, und nicht das, was auf Erden gilt." Dekanin Marlene Schwöbel-Hug wird die frage in ihrer Predigt in etwa so beantworten: Durch Jesus wird der Himmel menschlicher und die Erde himmlischer.
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Der Gottesdienst wird durch viel Musik festlich gestaltet, Teile der Bach-Kantate "Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren" werden aufgeführt. Neben den beiden Heidelberger Kantoren Christoph Andreas Schäfer und Ulrich Seibert wirken die Heidelberger Studentenkantorei, die Mannheimer Kammerphilharmonie, der Bezirksbläserkreis Heidelberg unter Leitung von Georg Bießecker und der Kinderchor der Heidelberger Altstadtgemeinde mit. Liturg ist der Pfarrer der Heiliggeistkirche, Martin Hauger.