Kirchentagspräsident Gerhard Robbers
Foto: epd-bild/Hanno Gutmann
Kirchentagspräsident Gerhard Robbers
Kirchentagspräsident Robbers zieht positive Bilanz
Zentrale Themen auf dem 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag waren soziale Gerechtigkeit und Ökumene. Kirchentagspräsident Gerhard Robbers verteidigte die große Programmfülle.
05.05.2013
epd
Thomas Schiller

Beim Kirchentag habe sich die Frage der sozialen Gerechtigkeit deutlich herauskristallisiert, sagte Kirchentagspräsident Gerhard Robbers dem Evangelischen Pressedienst (epd) vor dem Abschlussgottesdienst am Sonntag. "Menschen, die arbeiten, müssen von ihrem Lohn auch leben können", sagte Robbers. Wer dagegen nicht arbeiten könne, müsse ebenso ein menschenwürdiges Leben führen können.

Die mehr als 150.000 Gäste des fünftägigen Protestantentreffens in der Hansestadt hätten zugleich Spiritualität erfahren, sagte Robbers: "Die Gottesdienste waren überfüllt." Zudem hätten die Besucher eine Vielzahl sehr persönlicher Auseinandersetzungen mit ihrem Glauben erfahren. Darin zeige sich "ein wachsendes Bedürfnis nach spiritueller Erfüllung".

"Es kommt nicht allein auf die Größe an"

Robbers bestätigte, dass nach dem nächsten Kirchentag 2015 in Stuttgart für das Jahr 2017 die Orte Berlin und Wittenberg im Gespräch seien, um in gemeinsamer Planung mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) das 500. Reformationsjubiläum zu feiern. Das sei eine große Herausforderung für alle Beteiligten, sagte Robbers: "Manches steht noch nicht fest. Vieles will bedacht sein."

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Der Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentags äußerte die Hoffnung, dass es für 2017 "eine intensive Zusammenarbeit auf ökumenischer Basis geben wird". Ein gemeinsamer Kirchentag von Protestanten und Katholiken werde gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken für 2019 angestrebt, sagte Robbers. Es wäre der dritte Ökumenische Kirchentag nach 2003 in Berlin und 2010 in München.

Die Losung des Hamburger Kirchentages "Soviel du brauchst" habe auch bei den Organisatoren Nachdenklichkeit im Sinne einer "Ethik des Genug" freigesetzt, erklärte der Kirchentagspräsident. Er verteidigte aber den großen Umfang des Programms mit rund 2.500 Veranstaltungen in fünf Tagen. "Eine stärkere Vorauswahl könnte zu einer Gängelung führen", befürchtete Robbers. Gerade bei den vielen kleinen Veranstaltungen mit wenigen Menschen "geschieht immer etwas Neues und Gutes", sagte er: "Es kommt nicht allein auf die Größe an."