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Filmtipps: Diese Woche neu im Kino
Die Redaktion von "epd film" hat die Filme der Woche ausgesucht. Dazu zählen "Iron Man 3", mit Ben Kingsley, sowie "Saiten des Lebens" - ein seltsam schöner Film.

Iron Man 3 (USA 2013)

Der nächste Superhelden-Film. Iron Man, der Mann mit dem stählernen Anzug, kehrt mit Macht zurück. Doch im Film dauert es eine ganze Weile, bis Tony Stark (Robert Downey Jr.) den Anzug anlegt: Erst als er selbst und sein Anwesen in die Terrorattacken des Mandarin (Ben Kingsley) und seines Hintermannes einbezogen werden, schreitet er zur Tat. Auch "Iron Man 3" kultiviert die neue Strömung im Superhelden-Genre, den Helden schwach und malträtiert zu zeigen - doch so übel wie Batman in "The Dark Knight Rises" wird Iron Man nicht mitgespielt. Der Film überzeugt mit viel Charme, für das Genre ausführlichen Dialogen und hervorragenden Schauspielern.  

Regie: Shane Black. Buch: Drew Pearce, Shane Black. Mit: Robert Downey Jr., Gwyneth Paltrow, Guy Pearce, Ben Kingsley, Don Cheadle. L: 130 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Saiten des Lebens (USA 2012)

Ein erfolgreiches New Yorker Streichquartett gerät nach 25 Jahren in eine existenzielle Krise. Christopher Walken als Cellist Peter erhält die niederschmetternde Diagnose, an Parkinson erkrankt zu sein. Doch Peters Erkrankung ist nicht die Ursache, sondern nur der Anlass für das bald entstehende Chaos im Team. Bei den Frontleuten Daniel und Robert drängen lange unterdrückte Eifersüchteleien an die Oberfläche. Die scheinbar disziplinierten Kammermusiker offenbaren nach und nach geheimste Emotionen und zeigen so, dass sie eigentlich Amateure sind, die ihre Arbeit lieben und leben, keine kalten Profis. "Saiten des Lebens" ist ein ruhiger, zurückhaltender, aber in wichtigen Passagen auch seltsam schöner Film, der eine Nische zurückerobert zwischen Blockbuster-Wahnsinn und Arthouse-Firlefanz. 

Regie: Yaron Zilberman. Buch: Yaron Zilberman. Mit: Catherine Keener, Christopher Walken, Philip Seymour Hoffman, Imogen Poots, Wallace Shawn, Mark Ivanir. L: 105 Minuten. FSK: ab 6 Jahre.

Passion (Deutschland, Frankreich 2012)

"Passion", ein Remake von Alain Corneaus "Crime d`amour" (2010), spielt in der Berliner Werbeszene und erzählt von einer ehrgeizigen Agenturmitarbeiterin (Noomi Rapace), die sich von ihrer karrieristischen Chefin (Rachel McAdams) manipulieren und ausnutzen lässt. Bis sie nach einer besonders drastischen Demütigung den Spieß umdreht und einen Rachefeldzug startet. Nach einem starken Auftakt, der treffende Bilder für die Künstlichkeit der Werbebranche und originelle Symbole für die pathetische Dekadenz der Berlin-Schickeria, findet, verliert das Ganze sich in einer Geschichte, die auf allzu überraschende Wendungen setzt. 

Regie: Brian De Palma. Buch: Brian De Palma. Mit: Rachel McAdams, Noomi Rapace, Karoline Herfurth, Paul Anderson, Rainer Bock, Benajmin Sadler, Michael Rotschopf. L: 100 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.

Der Tag wird kommen (Frankreich, Belgien 2012)

In ihrem Film "Mammuth" ließ das Regieduo Benoît Delépine und Gustave Kervern einen gealterten Gérard Depardieu mit wehender Mähne auf dem Motorrad durch Frankreich brausen. Das Erkennungszeichen der beiden Regisseure ist der gute schlechte Geschmack, und so verwundert es nicht, dass sie sich nun einer der größten ästhetischen Zumutungen moderner Urbanität widmen: dem Einkaufszentrum auf der grünen Wiese. Not (Benoît Poelvoorde), der "älteste Punk mit Hund in Europa", zieht dort täglich, zum Ärger seines Bruders Jean-Pierre (Albert Dupontel), der als Verkäufer in einem Matratzengeschäft arbeitet, bettelnd über die Parkplätze. Ausgerechnet der angepasste Jean-Pierre dreht eines Tages, nach dem Verlust von Frau, Kind, Haus und Job, komplett durch. Not nimmt ihn unter seine Fittiche und macht ihn mit dem Way of Life eines Provinzpunks vertraut. Anarchie als Rezept gegen die Verzombisierung der Existenz: eine tragikomische Clownerei für Fortgeschrittene.

Regie: Gustave Kervern, Benoît Delépine. Buch: Gustave Kervern, Benoît Delépine. Mit: Benoît Poelvoorde, Albert Dupontel, Brigitte Fontaine, Areski Belkacem, Bouli Lanners, Serge Larivière, Stéphanie Pillonca. L: 92 Minuten. FSK: ab 12 Jahre.